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Wie geht es mit der DTM weiter, Gerhard Berger?

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

In der Coronakrise wird auch in der DTM geplant, wie es weitergehen kann. DTM-Chef Berger schließt Geisterrennen nicht mehr aus und verrät Details.

Gerhard Berger ist mal wieder der Krisenmanager. Diesmal muss er die DTM durch die Coronakrise navigieren. Eine völlig neue Situation mit vielen Unbekannten, Unwägbarkeiten. Denn keiner weiß, wie sich der Virus in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird, wie die Zahl der Infizierten und Toten aussehen wird und damit die Maßnahmen der Regierungen.

Stand jetzt will die DTM Mitte Juli auf dem Norisring in die neue Saison starten. Bis Mitte November sollen die zehn Veranstaltungen über die Bühne gehen, das Finale ist in Monza geplant.

Vier Events sind in Deutschland vorgesehen, dazu Rennwochenenden in Russland (St. Petersburg), Belgien (Zolder), Niederlande (Assen), Schweden (Anderstorp), England (Brands Hatch) und Italien.

Ist das realistisch? Das ist die große Frage, auf die niemand eine Antwort hat.

«Eine echte Planung ist für jeden schwierig, da weder Experten die weltweite Corona-Situation planbar voraussagen können noch Regierungen planbar Maßnahmen für das öffentliche Leben erlassen», sagte Berger bei auto motor und sport. «Und es kann sich immer wieder je nach Entwicklung der Corona-Fallzahlen etwas ändern. Zudem sind wir von Sponsoren- und Promoter-Verträgen abhängig. Das Thema ist einfach komplex.»

Berger hatte zuletzt eine Möglichkeit ausgeschlossen, die für die nächste Zeit die wohl einzige Alternative ist, um überhaupt fortzufahren: Geisterrennen, Events unter Ausschluss der Öffentlichkeit, denn Großveranstaltungen sind zum Beispiel in Deutschland bis zum 31. August verboten, in Belgien ebenfalls.

Doch ohne Fans keine Rennen, hatte Berger erklärt.

Inzwischen rudert er etwas zurück, sagt, dass man in der jetzigen Situation alles durchdenken müsse. Auch eine Saisonabsage schloss er nicht aus.

Das Problem: Die DTM ist wirtschaftlich von den Zuschauer-Einnahmen abhängig. Die Finanzierungsstrukturen seien ganz andere als in der Formel 1 und der MotoGP, so Berger: «Die großen Plattformen wie die Formel 1 und die MotoGP hängen an den Einnahmen der Strecken-Promoter und der Sponsoren, und natürlich ganz im Wesentlichen an den TV-Geldern. Wir wiederum sind vor allem von den Zuschauern an der Rennstrecke abhängig.»

Die DTM mietet im Gegensatz zur Formel 1 die Rennstrecke. Die Königsklasse erhält ein Antrittsgeld. «Die Einnahmen von den Zuschauern und Sponsoren fließen in unser Gesamtpaket.»

Berger stellt klar: «Deshalb muss unser Hauptziel immer sein, live vor den Fans zu fahren. Geisterrennen wären nur ein Mittel, um den Ball am Rollen zu halten.» Auch eine Verschiebung wäre schwierig: «Ein Knackpunkt dabei ist einfach, dass wegen der sinkenden Temperaturen auf europäischen Rennstrecken ab Ende November eigentlich nicht mehr gefahren werden kann.»


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