KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Rast: Weinend und betend zum emotionalen Meilenstein

Von Andreas Reiners
René Rast

René Rast

René Rast hat 2020 seinen dritten Titel in der DTM gefeiert. Der 34-Jährige war nach der Zieldurchfahrt nach einem schwieriegn und besonderen Jahr emotional.

Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt konnte René Rast seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Der alte und neue Meister schluchzte in den Funk, rieb sich immer wieder seine Augen durch sein Visier. «Ich habe keine Worte. Danke für die letzten vier Jahre», sagte er.

Vier Jahre, die er dominierte. In denen er einer ganzen Rennserie den Stempel aufdrückte, mit Titelgewinnen 2017, 2019 und 2020 und der Vize-Meisterschaft 2018.

Wenn der Druck abfällt

Es war nicht zu überhören, auf dem Podium aber auch nicht zu übersehen, wie viel Druck von Rast abfiel. Nach einer ebenso besonderen wie schwierigen Saison mit Audi-Ausstieg, Corona-Krise, sportlichen Herausforderungen und einem ebenbürtigen Gegner.

«Ich wollte diesen Titel unbedingt. Mit diesem Rennen abzuschließen – ich habe keine Worte. Ich kann meinen Jungs gar nicht genug danken», sagte Rast nach einem weiteren Meilenstein seiner Karriere.

Emotional wurde es schon vor der Zieldurchfahrt. «Wenn man fährt, denkt man über so viele Dinge nach. Ich musste aufpassen, dass ich die Scheitelpunkte treffe, weil ich Tränen in den Augen hatte, weil ich auch wusste, dass es das letzte Rennen sein wird mit den Autos», so Rast.

Hinzu kam, dass Rast ab der Hälfte des Rennens alleine auf weiter Flur war, er hatte am Ende zehn Sekunden Vorsprung auf Müller. Das Problem in diesen Momenten: der Kopf. Denn man fängt an, in das Auto reinzuhören.

«Du betest, dass nichts kaputtgeht. Das waren die längsten 30 Minuten meiner Karriere», sagte Rast.

Wie würde er die drei Titel nun einordnen und vergleichen?

«2017 war der überraschendste, den hat keiner erwartet, das war sehr emotional», so Rast, der sich damals als Rookie in seiner ersten vollen Saison gegen drei Audi-Kollegen durchsetzte.

«2019 waren wir sehr schnell und dominant, die Emotionen war nicht so hoch», gab er. Damals brachte er den Titel bereits beim vorletzten Rennwochenende unter Dach und Fach. «Und 2020 ist vergleichbar mit 2017, auch diesmal ist es sehr emotional», so Rast.


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