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DTM 2021 ohne BMW? «Das ist durchaus möglich»

Von Andreas Reiners
Der BMW M6 GT3

Der BMW M6 GT3

DTM-Chef Gerhard Berger freut sich auf eine größere Markenvielfalt in der DTM. Es kann aber sein, dass 2021 erst einmal kein BMW dabei ist.

Ein Vorteil des neuen GT3-Reglements ist die Markenvielfalt. Deshalb hofft DTM-Chef Gerhard Berger auf Marken wie Aston Martin, Audi, BMW, Mercedes, Lamborghini oder McLaren.

Die scheidenden Hersteller Audi und BMW hatten bei den Gesprächen mit Berger zudem Unterstützung zugesagt, auch in Form von Autos.

Doch 2021 könnte ein BMW in der Startaufstellung fehlen. «In der Theorie ist das durchaus möglich», sagte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt, der beim Finale in Hockenheim seinen letzten Auftritt als BMW-Boss hatte. Seit dem 1. November ist Markus Flasch der Mann an der Motorsport-Spitze.

Marquardt: «Es hängt davon ab, was bei den Gesprächen mit den Teams herauskommt, die gerade über die Bühne gehen.»

BMW befindet sich in der «Bredouille». Im September 2021 soll der neue BMW M4 GT3 homologiert werden, der aktuelle M6 ist ein Auslaufmodell, das zwar auf gewissen Strecken weiterhin um Siege fahren kann, aber eben auch nur dort.

Der M6 GT3 trumpfte zuletzt beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring groß auf, ROWE gewann den Klassiker mit dem M6, den Schnitzer und nochmal ROWE zudem auf Platz drei und vier platzierten.

Trotzdem: «Das ist eine alte Badewanne. Dieses Auto hat auf der Nordschleife schon immer sensationell funktioniert. Ich bin noch kein GT-Auto auf der Nordschleife gefahren, das so schön zu fahren war wie der M6», sagte der zweimalige DTM-Champion Timo Scheider im ran-Motorsport-Podcast.

Er ist ihn aber auch auf anderen Rennstrecken gefahren.

«Und da willst du die Badewanne lieber nicht haben», so Scheider: «Ein Reifenverschleiß at its Best, das Ding geht überhaupt nicht um die Ecke, nach zwei, drei, Runden fehlt die Traktion. Das ist eben ein altes Auto. Alles, was mittelschnell und schnell ist, da funktioniert er ganz gut, aber ansonsten wird es schwierig, wenn du performen willst.»

Marquardt bestätigt: «Das Auto wurde mit dem Fokus auf die Langstrecke entwickelt, und die typischen Strecken, die ganz anders sind als die Kurse, auf denen in der Regel Sprintrennen stattfinden. Es fällt mir zum Beispiel schwer, mir den M6 auf dem Norisring vorzustellen, mit den Haarnadeln und dieser kurzen Strecke», so Marquardt.

Aber: «Sollte ein Team mit einem M6 entscheiden, dass sie definitiv antreten wollen, dann tun wir unser Bestes, um es zu unterstützen», so Marquardt: «Wir sind nach wie vor in Gesprächen, aber der Werksfokus liegt auf der Entwicklung des neuen Autos. Und nicht darauf, ein Auto zu warten oder weiterzuentwickeln, das im Grunde bald aus dem Verkehr gezogen wird.»

Gut möglich also, dass es 2021 keine regelmäßigen Starts eines BMW geben wird. Eine Option wären vereinzelte Einsätze des neuen Autos, das dann ab 2022 die Wahl der Teams sein soll.

«Wir sind mit dem aktuellen Setup für 2021 nicht unbedingt supergut aufgestellt», sagte Marquardt. «Aber für 2022 gibt es Optionen. Und hoffentlich werden viele Teams den M4 GT3 kaufen, der hoffentlich in Zukunft ein sehr erfolgreiches GT3-Rennauto sein wird.»


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