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Audi-Star ungewohnt offen: Formel E macht keinen Spaß

Von Andreas Reiners
René Rast fährt 2021 für Audi in der Formel E

René Rast fährt 2021 für Audi in der Formel E

Loic Duval ist einige Jahre in der Formel E gefahren und steht bei Audi unter Vertrag, immerhin konzentrieren sich die Ingolstädter nach dem DTM-Aus auf die Elektrorennserie. Die mache allerdings keinen Spaß, so Duval.

Es ist schon ungewöhnlich, wenn ein Audi-Fahrer schlecht über die Formel E redet. Noch ungewöhnlicher wird es, wenn er selbst jahrelang in der Elektrorennserie unterwegs war.

Denn normalerweise sind die Piloten heutzutage in erster Linie Angestellte der Hersteller, und deshalb verlieren sie in der Regel kein schlechtes Wort über die Rennserien, in denen ihre Arbeitgeber vertreten sind.

Doch Loic Duval ist in den vergangenen Monaten eine echte Wohltat gewesen, was ehrliche Worte angeht. Er sagt offen, dass er keine Lust auf die neue GT3-DTM hat, als im Grunde einziger Fahrer neben Robert Kubica.

Daneben stellte er zuletzt in Frage, ob Deutschland mit DTM und GT Masters zwei GT3-Serien braucht.

Und dann die Formel E. Die kam beim Finale in Hockenheim zur Sprache, als es eigentlich um die DTM Electric ging und was die Fahrer davon halten.

«Die DTM Electric kann eine tolle Meisterschaft sein, mit tollem Racing. Die Formel E mag ich aber nicht. Die Autos sind nicht schnell. Ich mag die Locations, das Format und das Racing. Ich bin ja Formel E gefahren. Hinterm Lenkrad genießt man es aber nicht so sehr wie in anderen Autos mit mehr Grip und Power», sagte Duval, der von 2014 bis 2017 für Dragon Racing fuhr.

Er stellt klar, dass die geäußerte Meinung der Fahrer nicht immer die gleiche sein muss, die sie tatsächlich von der Serie haben. PR-Politik eben.

«Wann auch immer ein Fahrer sagt, dass ein Formel-E-Auto zu fahren toll sei, sagt er das, weil er in der Serie ist und fürs Fahren bezahlt wird und nicht dagegen sein kann. Es kann aber nicht so viel Spaß machen wie ein LMP-, ein DTM- oder Super-GT-Auto. Mit einem Elektro-Auto kannst du Spaß haben, wenn man genug Grip und Power hat», sagte er.

Spannend war es dann zu sehen beziehungsweise zu hören, was denn die Kollegen René Rast, Nico Müller und Robin Frijns dazu sagen. Sie waren in der vergangenen Saison in der Formel E am Start, Rast und Frijns werden das auch 2021 tun, bei Müller steht es noch nicht fest.

«Das ist ein Statement», sagte Rast. Der frisch gebackene DTM-Champion versuchte es mit Diplomatie: «Jedes Auto kann Spaß machen. Aber klar: Wenn man von einem Prototypen kommt mit Downforce und Power, ist ein Formel-E-Auto etwas anderes. Wenn es den Rennen um Energie-Management geht, hast du als Fahrer viel Einfluss auf dein Rennergebnis. Mir macht das sehr viel Spaß, weil ich gern vieles im Detail analysiere. Das Formel-E-Auto ist natürlich langsamer und hat keinen Sound, das heißt aber nicht, dass das Fahren keinen Spaß macht.»

«Unter bestimmten Umständen kann es natürlich Spaß machen. Bei einer Qualifying-Runde mit voller Leistung auf einer kühlen Strecke pumpt das Adrenalin schon. Mir macht das Spaß», sagte Müller: «Er kennt wahrscheinlich nur das Gen1-Auto und mit dem Gen2-Auto gab es einige Verbesserungen.»

Auch Frijns benutzte das Wort «anders» in Bezug auf das Fahren in der Formel E. «Das Fahren in der Formel E ist ganz anders als das, was wir gewohnt sind. Unsere Generation ist mit V8-Motoren in der Formel 1 oder DTM aufgewachsen. Formel E ist anders und eine Herausforderung, das Auto zu fahren. Alle sagen, es sei leicht, weil es langsam sei. Das stimmt aber überhaupt nicht», so der Niederländer, der für das Audi-Kundenteam Virgin fährt.

Es sei unmöglich, an einem Wochenende alles richtig hinzubekommen, es gebeimmer wieder Probleme, so Frijns: «Wenn man als Fahrer die Chance hat, ein Auto mit viel Downforce und Power zu fahren, dann nimmt man das schnellere Auto. Das bedeutet nicht, dass es mehr oder weniger Spaß macht. Es ist eine komplett andere Herausforderung.»


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