Flörsch will nicht das Mädchen mit dem Unfall sein

Von Andreas Reiners
Sophia Flörsch

Sophia Flörsch

Sophia Flörsch ist als DTM-Neueinsteigerin eine gefragte Gesprächspartnerin. Ein Thema soll dabei aber nicht zu groß werden.

Der Unfall war heftig, die Bilder gingen damals um die Welt, als Sophia Flörsch am 18. November 2018 beim Formel-3-Weltfinale mit mehr als 270 km/h in die Streckenbegrenzung flog.

Der Halswirbel war komplett zerschmettert, und ein Knochenstück hatte ihr Rückenmark zu 50 Prozent gequetscht. Das war durchaus kritisch, doch die elfstündige OP verlief optimal.

Ein Knochen aus der Hüfte dient jetzt als Halswirbel. «Ich hatte nie das Gefühl, dass es knapp sein könnte und nicht mehr die alte Sophia sein könnte», sagte sie im ran-Podcast. Sie hatte keinerlei Einschränkungen, 100 Tage danach saß sie schon wieder im Auto und konnte trainieren.

Der Crash verhalf ihr zu mehr Aufmerksamkeit. «Ich habe drei Wochen lang im Dezember nur Interviews gegeben, und das waren nur 20 Prozent von den ganzen Interviews. Es hat mir mehr Reichweite verschafft und ich bin dadurch viel bekannter geworden», sagte sie.

Die Kehrseite: «Ich bin in vielen Augen nur das Mädchen mit dem Unfall. Sportlich hat es mich ein Jahr zurückgeworfen. 2019 bin ich eine Serie gefahren, die kompletter Unsinn war, das hätte ich mir sparen können», sagte sie und meint die Formula Regional European Championship, in der sie an den Start ging.

Die Reichweite sei ein Vorteil gewesen, so Flörsch, «aber der Rest war nachteilig. Und ich will überhaupt nicht das Mädchen mit dem Unfall sein. Ich will die Rennfahrerin sein, die schnell ist und gegen die Männer fährt.»

Das macht sie 2021 unter anderem in der DTM, am Mittwoch und Donnerstag testet sie mit den Konkurrenten in Hockenheim.
Sie ist die erste Frau seit knapp zehn Jahren in der DTM. «Es braucht innovative, mutige Partner», sagte Flörsch der Welt. Sie wünscht sich einen «Wettkampf unter gleichen Voraussetzungen» und spricht sich gegen eine Quote und für «eine Herausforderung auf gleicher Augenhöhe» aus. So könne der Motorsport als Vorbild vorangehen.


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