DTM: Emotionaler Abt-Sieg für verstorbenen Nossek

Von Andreas Reiners
Das Abt-Team bejubelt den Sieg in Monza

Das Abt-Team bejubelt den Sieg in Monza

Das Team Abt Sportsline ließ es nach dem Sieg beim zweiten Saisonrennen in Monza etwas ruhiger angehen. Der Sieg wurde dem verstorbenen Volker Nossek gewidmet.

Nach dem besonderen Sieg zum DTM-Auftakt blieb es bei Abt Sportsline emotional. Abt-Chef Hans-Jürgen Abt nahm den Pokal für den Sieg von Kelvin van der Linde entgegen. Er stand in Monza mal wieder am Kommandostand und widmete den Erfolg Volker Nossek.

Nossek war bei Audi Sport lange für das Team zuständig und im Mai nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von nur 59 Jahren verstorben. Nosseks Sohn Bastian ist Teil des Abt-Teams und hatte in Monza seinen ersten Renneinsatz seit dem Tod des Vaters.

«Es war ein toller Saisonauftakt für uns. Der letzte Sieg für Abt Sportsline als Privatteam in der DTM war 2003 auf dem Nürburgring mit Laurent Aiello. Seitdem haben wir viele Siege als Werksteam gefeiert, aber nun sind wir in der DTM wieder auf uns allein gestellt», sagte Teamchef Thomas Biermaier. «Ich habe gehofft und auch damit gerechnet, dass wir das gut hinbekommen, denn wir haben eine starke Mannschaft. Aber dass wir gleich am ersten Wochenende gewinnen und die Meisterschaft anführen, hätte ich nicht zu träumen gewagt. Das macht uns unheimlich stolz und happy. Das ganze Team hat einen super Job gemacht.»

Der Samstag war ein langer Abend, nachdem Abt im ersten Rennen chancenlos war. Was auch an der Balance of Performance lag, aber nicht nur. Bis spät in den Abend hinein grübelten die Ingenieure, wie sie den Audi R8 LMS für das zweite Rennen am Sonntag verbessern könnten.

«Das bin ich aus anderen Rennserien wie dem ADAC GT Masters nicht gewöhnt», sagte Sonntagssieger Kelvin van der Linde. «Das Level, auf dem in der DTM gearbeitet wird, ist extrem hoch. Die Tage sind unheimlich lang und hart. Ich war am Samstagabend sehr spät im Bett.»

Der Lohn folgte mit dem Sieg am Sonntag. „«Ein stolzer Moment» für das Team, so van der Linde, für den die Abt-Philosophie nicht neu ist: «Das zeigt die Qualität der Jungs. Ich kenne sie seit 2014, weiß, wie professionell sie sind. Sie wissen, was sie tun und zeigen, warum sie die Besten im Geschäft sind.», sagte er.

Auch Teamkollege Mike Rockenfeller kennt Abt, er fuhr in der DTM zuletzt für Phoenix, dazwischen aber auch mal für Abt: «Bei Abt zu fahren ist immer motivierend, das war schon früher so. Abt ist hungrig und sie wollen immer die Besten sein, deswegen macht es sehr viel Spaß», sagte er.

Er weiß aber auch: «Für Abt ist auch vieles neu, es ist etwas anderes, ein GT3-Auto einzusetzen und mehr Verantwortung zu haben. Wir lernen alle zusammen und alle haben Lust, zu gewinnen.»

Die Lust zu gewinnen mache sie stark, weiß Mattias Ekström, der seit über 20 Jahren für Abt fährt, erst in der DTM, jetzt in der Extreme E. «(CEO) Hans-Jürgen Abt hat mir immer das Gefühl gegeben, dass er den Motorsport liebt, dass er gewinnen will und eine gewisse Ordnung mag. Je mehr ich herumreise, desto mehr schätze ich die Äbte, weil ich von ihnen extrem geprägt wurde. Es fühlt sich wie eine Familie an. Ich mag den Stil des Rennstalls: Ehrgeiz, Ordnung, Effizienz. Das ist das Rezept für mein Leben geworden, das ist meine persönliche Referenz», sagte Ekström SPEEDWEEK.com.

Was sind die Geheimnisse einer langen, funktionierenden Ehe? Ekström: «Es kommt oft genug vor, dass man unterschiedlicher Meinung ist. Aber trotzdem trennt man zwischen dem Menschen und der Sachfrage und gibt gemeinsam das Beste, um eine Lösung des Problems zu finden. Das ist wichtig. Wenn man so lange loyal war, weiß man, was man an dem anderen hat.»


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