KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

DTM durch die Steilkurve: Rutschen und zirkeln

Von Andreas Reiners
Turn 1 auf dem Lausitzring

Turn 1 auf dem Lausitzring

Die DTM wird den Fans auf dem Lausitzring etwas Besonderes bieten: Die GT-Rennwagen werden vom 23. bis 25. Juli durch die erste Steilkurve des Lausitzer Triovals donnern.

Bedeutet: Statt am Ende der Start-Ziel-Geraden scharf abzubremsen und nach links in ein Kurvengeschlängel einzubiegen, werden die Fahrer der DTM 2021 auf dem Gas bleiben und durch die 300 Meter lange Linkskurve jagen. Und «Turn 1» weist einen Neigungswinkel von fast sechs Grad auf.

Weitere Besonderheit: Um sich auf die neue Herausforderung der Steilkurve einzustellen, erhalten die DTM- und DTM-Trophy Piloten am Freitagmorgen ein zusätzliches, freiwilliges Training.

Doch was sagen die Fahrer zu der neuen Herausforderung? Der 2000 eröffnete Lausitzring, zwischen Berlin und Dresden gelegen, ist die einzige deutsche Rennstrecke mit Steilkurven, die aber nur extrem selten gefahren werden.

Mike Rockenfeller und Philip Ellis kennen Steilkurven zum Beispiel aus Daytona. «Ich war 2003 erstmals in Daytona, fuhr mit einem Porsche-GT-Fahrzeug. Das war der Wahnsinn! Überhaupt, nach Amerika zu gehen, dann in so einem Oval – das war für einen europäischen Fahrer völlig unbekannt!», sagte Rockenfeller, der den US-Klassiker 2010 mit einem Prototypen gewann, bei DTM.com.

Man kann den Lausitzring allerdings nicht mit Daytona vergleichen: «Der Neigungswinkel in Daytona ist noch mal viel steiler. In Daytona kannst Du problemlos mit Vollgas fahren, sogar bei Starkregen, egal auf welcher Linie: oben, Mitte oder unten. Da gibt die Steilwandkurve so viel Beschleunigung, dass man einfach da reingepresst wird.»

«Am Lausitzring muss man sich hingegen genau positionieren, ein bisschen zirkeln. Das wird sicherlich sehr interessant», sagte Abt-Pilot Rockenfeller.

Ellis verrät, dass man in Daytona relativ wenig nach vorne sieht. «Deswegen fahren wir dort mit etwas weniger Sonnenblendenschutz, weil man sonst nur in die Straße hineinguckt. Auch wie sich das Auto verhält, ist interessant. Man muss das Setup etwas anpassen, da in einer Kurve mit sehr viel Banking der Druck auf den Reifen sehr hoch ist.»

Der Winward-Fahrer geht davon aus, dass es auf dem Lausitzring in eine ähnliche Richtung gehen wird. «So wie ich gesehen habe, hat es dort weniger Banking und ist die Kurve an sich auch etwas langsamer, aber ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es sein wird, dort durch Turn 1 zu fahren. Wie verhält sich das mit neuen Reifen, mit gebrauchten Reifen, kann man da nebeneinander durchfahren? Wir haben in Monza ja schon viele Windschattenspiele gesehen, das wird auch am Lausitzring sehr wichtig und das wird auch für viel Rennaction sorgen. Ich freue mich darauf!»

Laut Rockenfeller wird Turn 1 am Lausitzring «anspruchsvoller als Daytona, weil man da eben nicht einfach mit Vollgas durchfährt. Das Auto wird möglicherweise etwas mehr rutschen, daher wird das eine große Herausforderung.»


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