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«Die DTM ist unersetzlich!»

Von Marcus Lacroix
Die Atmosphäre in der DTM ist einzigartig

Die Atmosphäre in der DTM ist einzigartig

Rekordmeister Bernd Schneider ärgert sich über die seiner Meinung nach oft ungerechtfertigte Kritik an der DTM.

Die DTM ist in vielerlei Hinsicht ein Phänomen. Etwa weil es kaum eine andere Rennserie gibt, die so inbrünstig kritisiert wird, dabei aber derart erfolgreich ist. Ein Thema, bei dem Bernd Schneider richtig in Wallung gerät. «Wie sich die Rennserie seit meiner ersten Saison 1986 entwickelt hat, ist enorm. Man hört immer, früher sei dieses oder jenes besser gewesen. Das sind Sprüche, die ich gar nicht leiden kann. Die Zuschauerzahlen, die Ausgeglichenheit, die Spannung – das gab es in diesem Ausmass früher nicht. Wenn zum letztjährigen Finale 165.000 Menschen kommen und dann noch immer von einigen wenigen alles mies gemacht wird, werde ich ein bisschen sauer. Die DTM muss für Kritik immer offen sein, aber man darf nicht immer alles schlecht reden.»

Doch woran liegt’s? «Viele wollen natürlich mehr als zwei Hersteller», weiss Schneider. «Vielleicht spielt auch ein gewisser Neidfaktor eine Rolle. Nach dem Opel-Ausstieg hätte keiner erwartet, dass sich die Rennserie so gut hält. Meiner Meinung nach ist die DTM in ihrer heutigen Form geradezu unersetzlich.»

Was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass in einigen Bereichen durchaus Handlungsbedarf besteht. So bezeichnen viele das technische Reglement nach neun Jahren als ausgereizt, was die Hürde für potenzielle Neueinsteiger noch höher legt. Schneider warnt indessen vor Aktionismus: «Es wäre falsch, sich darauf zu versteifen, Dinge ändern zu müssen. Man muss auf die anderen Werke zugehen und fragen, was sie wollen, bevor man übereilt das Reglement auf den Kopf stellt. Man kann auch nicht ständig alles ändern, weil das viel zu teuer wäre. Das DTM-Reglement ist sehr kostenorientiert. Hier kann man sicher noch weiterarbeiten, sollte aber auf dem aufbauen, was man hat.»

Den Umstand, dass heutzutage in der DTM weniger überholt wird als früher, führt der 43-malige Laufsieger weniger auf die vermeintlich überreizte Aerodynamik der Boliden als auf die hohe Ausgeglichenheit im Feld zurück. «Früher wurde tatsächlich mehr überholt, nur trennten den Ersten und den Letzten damals auch fünf Sekunden. Da konnte man leicht mal von hinten vorfahren und 20 Autos überholen. Doch wenn 19 Autos in sieben Zehnteln fahren, ist Überholen nie leicht. Egal mit welchem Reglement.»

 

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