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Ekström zu DTM-Teamorder: Es gibt zu viele Grauzonen

Von Andreas Reiners
Mattias Ekström

Mattias Ekström

Die Teamorder war in der DTM beim Finale 2021 ein großes Aufreger-Thema, die Verantwortlichen haben sie für 2022 verboten. DTM-Legende Mattias Ekström hält von dem Verbot gar nichts.

Die DTM hat sich der Kritik an der Teamorder gestellt und sie für 2022 verboten. Zuletzt hatte die ITR für die offizielle Absegnung des Reglements durch den DMSB und die FIA den Passus noch einmal überarbeitet und dabei einige Dinge konkretisiert.

«Der Begriff 'Teamorder' bezeichnet eine Anweisung eines Wettbewerbers, eines Sponsors, eines Ausrüsters, eines Unternehmens oder eines damit verbundenen Unternehmens, einschließlich eines Herstellers (Marke), eines Importeurs oder dessen Vertreters an einen Wettbewerber und/oder Fahrer - ungeachtet seiner Fähigkeiten und möglicherweise gegen seinen Siegeswillen -, eine bestimmte Aktion durchzuführen, die das Qualifying oder das Rennergebnis beeinträchtigen kann», heißt es in Artikel 14.2.

Weiter heißt es: «Den Wettbewerbern und/oder Fahrern ist es nicht gestattet, eine mündliche, vertragliche oder anderweitig auferlegte Teamorder zu befolgen. Vertragliche Vereinbarungen mit Wettbewerbern oder mit Fahrern oder zwischen Wettbewerbern und Fahrern dürfen nicht die Verpflichtung der Wettbewerber und/oder Fahrer vorsehen, Teamanweisungen zu befolgen. Die Wettbewerber und/oder Fahrer sind verpflichtet, 100 Prozent ihres Könnens zu zeigen, um die bestmögliche Platzierung bei der Veranstaltung zu erreichen. Jeder Verstoß wird den Sportkommissaren gemeldet, und alle beteiligten Parteien können mit Strafen bis hin zum Ausschluss von der Meisterschaft belegt werden.»

DTM-Legende Mattias Ekström sieht das ganze Teamorder-Thema kritisch, er hält von dem Verbot «gar nichts», wie er dem kicker sagte. «Wer Ahnung von den vielen Möglichkeiten hat, der weiß: Teamorder kann niemand verhindern. Allenfalls kann man damit vielleicht die Fans etwas beruhigen.»

Jedem, der sich damit beschäftige, müsse klar sein, so Ekström, «dass es Teamorder doch schon immer gab. All die Tricks und Strategien, die dabei angewendet wurden und werden, haben doch nur ein Ziel: gewinnen! Es gibt einfach zu viele Grauzonen, die von Ingenieuren und Strategen perfekt genutzt werden, um sie in die Tat umzusetzen», so der zweimalige DTM-Champion, der nach der Saison 2017 seinen DTM-Rücktritt erklärt hatte.

Die DTM musste nach der Teamorder von Mercedes-AMG 2021 – die damals erlaubt war – eine Menge Kritik einstecken, viele Fans waren stinksauer.

Ekström kann den Ärger nachvollziehen, «aber man darf nicht vergessen, dass es dabei auch um viel Geld geht, das die Hersteller in der DTM investieren bzw. investiert haben. Auch in anderen Sportarten gibt es diese Unterstützung. Solange alles den gültigen Regeln entspricht, sollte das jeder akzeptieren».

Kann denn ein Hersteller oder Fahrer stolz auf einen durch diese Art und Weise gewonnenen Titel sein?

Ekström: «Es ist doch ein offenes Geheimnis, dass sich die Hersteller im Laufe der Saison auf einen Fahrer festlegen, den es zu unterstützen gilt. Das wissen alle in dem Business. Wenn du am Anfang der Saison nicht bei der Musik bist und ablieferst, ist deine Rolle als Wasserträger programmiert. Bei der Tour de France steht doch beispielsweise schon vor der ersten Etappe fest, welcher Fahrer für das jeweilige Team gewinnen soll.


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