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Berger: «Schwierig, wenn du so ausgeliefert bist»

Von Andreas Reiners
 Die DTM startet in die neue Saison

Die DTM startet in die neue Saison

Die DTM ist vor dem Start in die neue Saison sportlich extrem stark aufgestellt. DTM-Chef Gerhard Berger hat allerdings auch mit wirtschaftlichen Unwägbarkeiten zu kämpfen.

Gerhard Berger hat seit seinem Amtsantritt 2017 eine Menge mitgemacht. Diskussionen um mehr Hersteller, die Änderung des Namens DTM, Internationalisierung oder den möglichen Einstieg der Japaner.

Dann kam der Ausstieg von Mercedes, der Einstieg von Aston Martin (beziehungsweise R-Motorsport), der Ausstieg von Aston Martin, die Corona-Krise und der Rückzug von Audi, BMW und der Start in die neue GT3-Ära. 2022 ist das Fahrerfeld nun so gefüllt wie seit einer Ewigkeit nicht mehr. Berger ist in gewisser Weise selbst ein bisschen überrascht, dass die DTM sportlich auf starken Pfeilern steht.

«Sportlich ist es extrem stark, es gab wenige Jahre mit einer so großen Anzahl an Teilnehmern mit so großer Professionalität und Kompetenz», sagte Berger auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com. «Es ist eines der stärksten Jahre überhaupt. Wirtschaftlich ist es stabil, aber kein Selbstläufer.»

Denn der Fokus liegt bei den Menschen auf den Themen Corona und Ukraine-Krieg. «Eine Sportveranstaltung hat nicht unbedingt die erste Priorität», so Berger, der nach dem Wegfall der Auflagen wieder uneingeschränkt Fans an der Strecke begrüßen kann. «Die Anlaufkurve zieht langsam an, aber zäh. Aber außer der Formel 1 berichten das aber alle», sagte er.

Klar ist: Der Fan, der so lange weg war, soll und muss wieder in den Mittelpunkt rücken, denn von den Ticketverkäufen lebt die DTM. «Wir wollen den Fan glücklich machen und seine Bedürfnisse ins Zentrum rücken, das konnten wir in der Corona-Zeit gar nicht richtig ausspielen. Da haben wir noch viel Luft nach oben», sagte Berger.

Vorher müsse man den Fan aber erstmal wieder zurückholen an die Strecken, so der Österreicher: «Selbst die MotoGP muss kämpfen, die Fans nach Corona wieder einzusammeln. Deshalb muss man sich die Frage stellen: Was müssen wir für die Fans verbessern, damit sie wiederkommen? Wir versuchen, den Sport weiterzuentwickeln, zu modernisieren und zu transformieren. Das ist die Aufgabe der nächsten zwei, drei Jahre. Das Ziel habe ich erreicht, wenn an der Strecke wieder 50.000 Menschen sind», so Berger.

Parallel ist das wirtschaftliche Umfeld aber weiter schwierig. «Es ist auf der kommerziellen Seite in Europa keine Aufbruchstimmung da», so Berger, der bei seinen Unternehmen außerhalb des Motorsports in der Logistik einen guten Überblick über die Wirtschaftszweige hat. «Da ist Gegenwind, es ist zäh. Nach Corona kommt durch den Ukraine-Krieg noch einmal eine Steigerung an Problemen.»

Für ihn ist das als DTM-Chef die wohl komplizierteste Phase, auch wenn es in den vergangenen Jahren an der Spitze der Traditions-Rennserie sicher nicht langweilig war.

Früher hatte er es aber mehr oder weniger selbst in der Hand, etwas zu ändern, zu verbessern. «Jetzt sind wir in einer Phase, in der das Produkt extrem gut ist, aber die Umstände es extrem schwer machen und du gar nichts machen kannst, weder bei Corona noch beim Ukraine-Krieg. Das ist die schwierigste Phase, wenn du so ausgeliefert bist, denn du kannst nicht früher aufstehen und länger arbeiten, das verändert es nicht.»

Heißt: Die ITR wird weiter ihre Hausaufgaben machen. Wie zum Beispiel beim Reglement und dem Verbot der Teamorder, dem Reizthema der vergangenen Saison. Berger weiß als Ex-Rennfahrer, dass damit nicht alle Reibungspunkte erledigt sind. «Auch in dieser Saison wird es Diskussionen geben», sagte er: «Denn bei dem Feld mit diesem Kaliber an Fahrern ist Zoff programmiert.» Der Erfolg aber hoffentlich auch.


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