Superbike-WM 2026: Das Fahrerfeld ist fix

Hitze-Schlacht: So extrem sind die Auswirkungen

Von Rob La Salle
Im Cockpit kann es bis zu 70 Grad heiß werden

Im Cockpit kann es bis zu 70 Grad heiß werden

Stresstest für die DTM-Fahrer: Temperaturen weit über 30 Grad sind für dieses Rennwochenende in Imola vorhergesagt. Daraus resultieren Asphalttemperaturen bis zu 50 Grad und vor allem bis zu 70 Grad im Cockpit.

Eine Klimaanlage würde helfen, doch die meisten Fahrer verzichten freiwillig, obwohl fast alle Boliden entsprechend ausgestattet wären. «Unser neuer Audi hat eine Klimaanlage, doch weil die Leistung kostet, schalte ich die eher nicht ein», sagt der dreimalige DTM-Champion René Rast (Team ABT).

Diese Wahl hat der Tabellenzweite Mirko Bortolotti (Grasser Racing) erst gar nicht. «Im Cockpit wird es verdammt heiß, aber das sind wir gewöhnt. Wir haben eh keine Klimaanlage im Lamborghini.» Ferrari-Pilot Felipe Fraga (Red Bull AlphaTauri AF Corse) ist sich aber sicher: «Selbst wenn Mirko eine Aircondition hätte, würde er sie nicht nutzen.»

Einzig der Südafrikaner Sheldon van der Linde (Schubert Motorsport), nach seinem Doppelsieg am Lausitzring als DTM-Punktbester nach Imola, überraschte mit seinem «coolen» Plan: «Ich schalte meine Klimaanlage hundertprozentig ein! Unsere Klimaanlage im neuen M4 nimmt keine Leistung weg.»

Für Dr. Thomas Fell, Medical Delegate der DTM, sind Klimaanlagen grundsätzlich eine gute Investition für einen Podestplatz. «Die dabei eventuell verlorengehende Motorleistung kann der Fahrer innerhalb des rund einstündigen Rennens mit besserer physiologischer Leistung locker kompensieren.»

Der Mediziner verdeutlicht die möglichen Konsequenzen eines Hitzerennens: «Der Flüssigkeitsverlust ist dann extrem und muss konsequent ausgeglichen werden, um die perfekte Funktionseinheit der körperlichen Zellen sicher aufrecht zu erhalten. Bereits kleine Veränderungen können zum Beispiel zu einer verlängerten Reaktionszeit der Nerven oder einer früheren Ermüdung von beanspruchten Muskelgruppen führen.»

DTM-Piloten sind bereits im normalen Rennbetrieb einer größeren Hitzebelastung ausgesetzt, wozu auch die vom Reglement vorgeschriebene feuerfeste Unterwäsche und der mehrlagige, ebenfalls feuerfeste Rennanzug beitragen. Kommen dann so hohe Außentemperaturen hinzu, wie sie am kommenden Wochenende in Imola erwartet werden, wird vom Körper eine maximale Leistung abverlangt. «Die gesteigerten Herzfrequenzen sind für den Fahrer nicht wirklich neu. Die Fließeigenschaft des Blutes sollte sich aber nicht verändern. Je mehr geschwitzt wird, umso dickflüssiger wird das Blut. Das muss durch einen streng ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt verhindert werden», erklärt Dr. Fell.

«In ihrem persönlichen Training sollten die Fahrer schon lange vorher daraufhin arbeiten, ihren Körper an diese Maximalbelastungen vor allem bei hohen Temperaturen zu gewöhnen», so der Mediziner, der auch Training mit kompletter Ausrüstung in der Sauna als Möglichkeit in Betracht zieht. «Die Bedingungen von Hitzerennen, bei denen die Temperaturen im Cockpit im Extremfall auf 60 bis 70 Grad steigen können, lassen sich tatsächlich in der Sauna gut simulieren.»

Fell, bei allen DTM-Events für die medizinische Betreuung verantwortlich, empfiehlt den Rennfahrern, aber auch allen Mechanikern, die ebenfalls in feuerfesten Overalls Höchstleistungen bringen müssen, direkte Sonneneinstrahlung möglichst zu vermeiden und vor allem viel und regelmäßig zu trinken. «Spezielle Elektrolyt-Getränke sind das A und O!»


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