Fragas große Genugtuung: Sogar der Teamkollege half
Felipe Fraga
Denn der seit heute 27-Jährige jubelte nicht einfach nur darüber, dass er sich selbst mit Pole Position und Rennsieg beschenkte.
Er beendete auch eine Durststrecke, eine fast schon unheimliche Pleiten- und Pechserie.
Denn seine Bilanz in den Qualifyings kann sich sehen lassen: In Portimao fuhr er auf die Plätze vier und drei, auf dem Lausitzring auf Rang fünf, dazu kam der Brand seines Ferrari während des zweiten Qualifyings. In Imola waren es die Startplätze 24 und zwei, am Norisring die Plätze zwölf und eins.
Heißt: Der Brasilianer hatte sich gute Ausgangspositionen herausgefahren, bis vor dem zweiten Rennen auf dem Norisring stand er aber nur bei 22 Punkten, denn er sah nur ein einziges Mal das Ziel.
Bis zu seinem Geburtstag. «Wir hatten die Pole nach so viel Pech. Und im Rennen blieb es diesmal ohne Crashs. Es war ein normales Rennen, ohne verrückte Dinge. Das Team hat beim Stopp einen perfekten Stopp hingelegt. Und ich habe keine Fehler gemacht – ein perfektes Rennen. Denn endlich haben wir nach so vielen verrückten Rennen das Ziel erreicht.»
Zwei weitere wichtige Gründe gab es für den Sieg neben seinem souveränen Auftritt: Zum einen das Team, das sein am Samstag im Chaosrennen demoliertes Auto rechtzeitig wieder aufgebaut und im Rennen einen perfekten Boxenstopp abgeliefert hat.
Und: Der neue Teamkollege Ayhancan Güven. Der Türke sprang für Nick Cassidy ein und war von Anfang an schnell unterwegs.
Anfangs sogar schneller als Fraga. «Er war schnell, ich konnte da nicht mithalten. Deshalb haben wir Setup-Änderungen vorgenommen., ich konnte von ihm lernen Und für das Team ist der Sieg sehr wichtig, denn wir hatten so viele Probleme in dieser Saison.»
2021 holte AF Corse mit Liam Lawson und Alex Albon den Teamtitel, Lawson verpasste den Fahrertitel nur knapp. Aktuell belegt der Traditionsrennstall nur Platz acht.