DTM: Reuter nimmt Peinlich-Patzer auf seine Kappe
Manuel Reuter
Mirko Bortolotti war nach dem Qualifying zum ersten Rennen auf dem Norisring nicht zum Wiegen erschienen – und wurde disqualifiziert. Keine Frage: Das darf einem Fahrer/Team, das um den Titel kämpft, nicht passieren.
«Es gibt im Team Positionen, die so etwas verfolgen. Für einen Fahrer ist es klar, dass er nach dem Qualifying zum Wiegen geht. Es gibt aber auch Personen, die ihn daran erinnern sollen. Das ist nicht passiert, da wurde ein Fehler gemacht», sagte Grasser-Teamchef Gottfried Grasser SPEEDWEEK.com, ohne Namen nennen zu wollen.
Das übernahm jetzt Sportdirektor Manuel Reuter, denn die DTM-Legende nahm den Patzer auf seine Kappe. «Ich muss mir den Schuh selbst anziehen, dass er auf die Waage gehen muss. Letztendlich ist es vergessen worden. Ganz banal, es hat keiner dran gedacht in der Situation. Und dann mussten wir halt von hinten losfahren. Sowas darf nicht passieren und wird nicht nochmal passieren», sagte Reuter bei Sport1.
Wie sieht Reuter denn die Titelchancen? Bortolotti ist Halbzeit-Meister, er führt die Gesamtwertung mit 89 Punkten an, Zweiter ist Sheldon van der Linde (Schubert-BMW) mit 80 Zählern. Der dreimalige Meister René Rast liegt mit 79 Punkten in Lauerstellung.
«Wir wissen alle, René Rast ist die Benchmark in der DTM. Ihn zu schlagen, das ist ein Ritterschlag für denjenigen, der es schafft. In den letzten Jahren hat es keiner geschafft. Es wird also noch ein langer und steiniger Weg, denn BMW sollte man auch nicht vergessen», sagte Reuter.
Es werde nicht einfach, so Reuter, der auf die Anzahl der Autos verweist. «Wir haben nur vier Autos im Rennen, Mercedes und Audi haben viel mehr Autos.» Mercedes hat acht Boliden in der Startaufstellung, Audi sechs. «Das kann hinten raus für uns nicht einfach werden. Wir haben schon am Norisring Tendenzen gesehen, dass gerade der Audi dem Mirko das Leben schwer gemacht hat», sagte Reuter.
Der Erfolg sei aber nicht erwartbar gewesen, so Reuter, «denn es gibt 30 Autos und unheimlich viele Siegkandidaten. Letztendlich sind wir aber Herbstmeister und haben die erste Saisonhälfte sehr gut hingekriegt.»
Das Erfolgsgeheimnis? «Das Wichtige war, dass man versteht, um was sich bei der DTM handelt, weil DTM nochmal ein anderes Niveau ist. Es war wichtig zu wissen, worauf man sich einlässt, welche Qualität dort erwartet wird in allen Bereichen. Und dann auch mit dem nötigen Elan an die Sache zu gehen.»