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Gerhard Berger nach DTM-Verkauf nicht mehr involviert

Von Andreas Reiners
Gerhard Berger

Gerhard Berger

Gerhard Berger hat die DTM an den ADAC verkauft und zieht sich wenig überraschend zurück. Ein wichtiger Grund für den Verkauf: Das wirtschaftliche Risiko, auch wegen der DTM Electric.

Die Ära Gerhard Berger in der DTM ist mit dem Verkauf an den ADAC beendet. Das hat der Österreicher nun bestätigt. Der 63-Jährige hatte in der vergangenen Woche die ITR aufgelöst und die Markenrechte an den ADAC veräußert. Mit an Bord bleibt er nicht.

«Ich werde nicht involviert sein. Ich bin Unternehmer und habe neben der DTM noch andere Firmen. Neben meinen beruflichen Aktivitäten liegt die Priorität künftig auch bei meiner Familie und meinen Kindern, mit denen ich mehr Zeit verbringen möchte», sagte er bei ran.

Berger hatte 2017 als DTM-Chef begonnen und die Rennserie zur Saison 2021 mit seiner eigenen Firma übernommen. Als Niederlage empfindet er den Verkauf nicht. «Ich bin Unternehmer – es war immer klar, dass ich die DTM eines Tages verkaufen werde. Ich habe die DTM in einer sehr schwierigen Zeit übernommen, sie wieder aufgebaut, weiterentwickelt und jetzt an den ADAC verkauft. Das war der Plan, der auch zu meiner persönlichen Lebensplanung passt», sagte er.

Dass die DTM nicht so wie bisher fortgeführt werden konnte, erklärt er mit einer zusätzlichen Hürde in der Budgetierung für 2023: «Nachhaltigkeit ist nachvollziehbarerweise für viele Unternehmen eine notwendige Voraussetzung für eine Beteiligung an der DTM geworden. Das bedeutet im Rahmen der DTM-Plattform: Die Verknüpfung mit der DTM Electric und entsprechenden Meilensteinen war Voraussetzung dafür, die vollen Sponsoringbudgets zu erhalten.»

Allerdings habe sich die Finanzierung der DTM Electric selbst schwieriger als gedacht gestaltet, räumte er ein. «Vor diesem Hintergrund wurde das wirtschaftliche Risiko für das nächste Jahr größer. Darum bin ich jetzt meiner unternehmerischen Verantwortung nachgekommen und habe die notwendigen Maßnahmen ergriffen.»

Zu Zahlen wollte sich Berger nicht äußern. «Aber die vergangenen Jahre liefen unter den gegebenen Umständen planmäßig und nach dem Einzug der Pandemie sogar besser als ich erwartet habe. Ob und wie viel Verluste es künftig gegeben hätte, kann ich nicht abschätzen.»

Seine Bilanz: «Die DTM hat sich nach meiner Übernahme vor zwei Jahren sogar besser entwickelt als ich erwartet habe. Sie ist die härteste und beste GT3-Serie der Welt. Natürlich war die Pandemie eine riesige Herausforderung, die noch immer ihre Spuren hinterlässt. Trotz aller Umstände hatten wir eine überragende Meisterschaft. Und es ist uns auch gelungen, den Markenpool im Vergleich zur Vergangenheit wesentlich zu vergrößern, was meine Vorgänger bereits versucht und nicht erreicht haben. Insgesamt ist das Produkt hervorragend aufgestellt und kommt bei den Fans richtig gut an – eine gute Ausgangsbasis für die nächste Phase unter dem ADAC.»


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