Porsche-Rennsieger Ayhancan Güven begeistert Türkei
Wenn die DTM vom 23. bis 25. Mai auf dem Dekra Lausitzring gastiert, tritt Ayhancan Güven aus der Türkei mit einer Extraportion Selbstvertrauen im Gepäck an. Der Porsche-Fahrer vom Team Manthey EMA feierte beim DTM-Auftakt in der Motorsport Arena Oschersleben seinen Premierensieg – und schrieb damit Geschichte: Erstmals gewann ein türkischer Fahrer einen Meisterschaftslauf in der DTM. «Der Sieg hat sich unglaublich angefühlt. Nach dem Rennen war ich noch voller Adrenalin und einfach wahnsinnig glücklich – ich konnte in der Nacht lange gar nicht einschlafen», erzählt Güven. In der Lausitz möchte der gebürtige Istanbuler an seinen starken Saisonstart anknüpfen und die nächsten Highlights setzen.
Als erster Gratulant direkt neben dem Siegerpodium stand Vater Hakan, der seinen Sohn aus der Mentor-Rolle auf seinem Karriereweg eng begleitet. «Seit über 20 Jahren unterstützt er mich mit viel Hingabe und harter Arbeit. Dieser Moment war vor Ort für mich und meinen Vater etwas ganz Besonderes», sagt Güven, dessen Weg in den Profisport durchaus ungewöhnlich verlief. Er begann mit Kartsport, aber den Großteil seiner Jugend fuhr Güven Esports-Rennen im Simulator und trat dabei unter anderem in einem Team mit dem vierfachen Formel-1-Weltmeister Max Verstappen an.
Als 17-jähriger kehrte er zurück in den realen Motorsport. Sein großes Ziel verlor Güven dabei nie aus den Augen: Rennen in internationalen Top-Serien wie der DTM zu gewinnen. Er wurde als Porsche-Junior gefördert und arbeitete sich kontinuierlich nach oben. «Ich habe nach meinem Sieg unglaublich viele Nachrichten bekommen: von der Familie, Freunden, Fans, dem türkischen Motorsportverband und sogar vom türkischen Sportministerium. Es ist einfach fantastisch zu sehen, wie viele Menschen mir folgen und mit mir mitfiebern», beschreibt Güven.
Für besondere Motivation sorgt bei dem 27-Jährigen die Unterstützung aus seiner Heimat. «In der Türkei gab es schon immer Interesse an Motorsport, vor allem der Formel 1. GT- und Sportwagenrennen sind dagegen nicht so bekannt. Wir entwickeln aktuell aber eine neue, großartige türkische Motorsportkultur. Ich bin stolz darauf, der Erste zu sein, der diese neue Begeisterung auslöst. Es ist wirklich schön zu sehen, wie sehr der türkische Motorsport wächst», freut sich Güven. Die Chance auf das nächste Top-Ergebnis wartet für Güven am Lausitzring – eine Strecke, an die der Porsche-Vertragsfahrer beste Erinnerungen hat: «Auf dem Lausitzring habe ich 2022 mein erstes Rennen im ADAC GT Masters gewonnen. Wir werden alles geben, um erneut das Maximum herauszuholen. Meine Vorfreude auf das Wochenende ist riesig.»