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DTM in der Lausitz: Ablenkung von der Flutkatastrophe

Von Andreas Reiners
Mike Rockenfeller

Mike Rockenfeller

Das Jahrhundert-Hochwasser lässt auch die DTM-Piloten nicht kalt. Mit dem vierten Saisonrennen auf dem Lausitzring wollen sie für ein wenig Ablenkung sorgen.

Der DTM-Tross gastiert am Wochenende auf dem Lausitzring, also nicht weit weg von den betroffenen Gebieten der Hochwasser-Katastrophe im Osten der Republik. Auch wenn die DTM nicht unmittelbar betroffen ist: Die Augen verschließen die Piloten, Teams und Verantwortlichen nicht. Neben einer Spende über 300.000 Euro für die Städte Meißen, Pirna und Herzberg will die DTM vor allem mit dem vierten Saisonrennen den Fans in der Region ein wenig Ablenkung bieten.

Für Audi-Pilot Mike Rockenfeller rückt der Kampf um Punkte sogar ein wenig in den Hintergrund. «Das Geschehene ist viel entscheidender als so ein Rennen, das wir fahren. Es ist schwierig nachzuvollziehen, wenn man das Problem selbst gar nicht hat. Es ist sehr tragisch, wenn Menschen ihre Häuser und ihre Heimat verlieren. Deshalb ist es sehr wichtig, dass dafür alles getan wird, um den Menschen zu helfen», sagte der Zweite der Gesamtwertung.

Einfluss hat seine Grenzen

Bei aller möglichen Ablenkung: Der Einfluss eines Rennens hat auch seine Grenzen. «Es wäre schön, wenn die Leute bei der DTM die Gedanken woanders haben. Am Ende hilft das, was hier machen, bei dem Problem aber natürlich nicht weiter», so Rockenfeller. BMW-Pilot Bruno Spengler hatte bereits nach seinem ersten Saisonsieg in Spielberg vor zwei Wochen gemerkt, was das Hochwasser anrichtet. Seine Feier fiel etwas zurückhaltender aus als sonst. «Es war nicht so einfach, da ich wusste, dass das Team zuhause Probleme mit dem Hochwasser hatte, speziell Schnitzer. Natürlich war es schön, dass ich gewonnen habe, aber im Hinterkopf war immer, dass viele Menschen im Hochwasser-Chaos steckten, nicht nur mein Team», sagte der Kanadier.

Sportlich hat der Titelverteidiger derzeit nur wenige Probleme. Spengler führt die Fahrerwertung nach drei Rennen vor Rockenfeller an. Doch der 29-Jährige nimmt die Rolle des Gejagten locker. Im Gegenteil: Der BMW-Mann sieht sich immer noch als Jäger. «Nach drei Rennen ist noch gar nichts passiert», sagte Spengler und merkte an, dass man nicht an jedem Wochenende so eine perfekte Performance hinbekommen könne wie in Österreich. «Ich mache mir keinen Kopf darum, wer jetzt wen jagt. Ich jage immer.»

Nach drei Rennen ist noch nichts passiert – bei Mercedes sieht das anders aus. Denn die Stuttgarter haben sich vor allem wegen der im Grunde starken Rennperformance wesentlich mehr ausgerechnet als Platz drei in der Herstellerwertung. Das Qualifying ist die bekannte Schwachstelle, die Mercedes in der Lausitz endlich schließen will. Das hofft vor allem Rookie Daniel Juncadella, der bislang ohne Punkte blieb. Der Spanier weiß aber auch, dass es in dieser Saison nicht unbedingt eine gute Zeitenjagd nötig ist: DRS und die Optionsreifen machten es bereits möglich.

Mit der richtigen Strategie

«Bei Dirk Werner und Timo Glock hat man schon gesehen, was eine super Strategie ausmachen kann und man trotz eines schlechten Startplatzes nach vorne fahren kann», sagte der 22-Jährige. Trotzdem sei es besser, wenn sein Mercedes in der Startaufstellung endlich mal weiter vorne stehen würde. «Ich will eigentlich immer einen Podestplatz holen, in den bisherigen Rennen war das aber unmöglich», so der Spanier, der auf das Gesetz der Serie hofft. «Ich habe hier 2007 meinen ersten Formel-Test und 2011 meinen ersten DTM-Test für Mercedes gemacht. Hoffentlich ist nun auch hier mein erstes Rennen in die Punkte», hofft Juncadella.

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