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Qualifying Nürburgring: Die Stimmen der BMW-Piloten

Von Rob La Salle
Gemischte Gefühle bei BMW: Während sich Augusto Farfus und Marco Wittmann über die erste Startreihe freuen, herrscht am anderen Ende der Startaufstellung Frust bei Andy Priaulx.

An beiden Enden der Startaufstellung wird ein BMW-Pilot ins siebte DTM-Rennen der Saison starten: Während sich Augusto Farfus nach dem Qualifying auf dem Nürburgring über seine erste Pole-Position des Jahres freuen durfte, musste Andy Priaulx eine bittere Pille schlucken.

MTEK-Talent Marco Wittmann fuhr zum zweiten Mal in seiner Rookie-Saison auf den zweiten Startplatz. Zuvor war ihm das schon in Spielberg gelungen. Für BMW Motorsport war es die zweite Poleposition in dieser Saison und die 37. in der DTM insgesamt. Schnitzer-Pilot Bruno Spengler musste sich mit dem zehnten Startplatz zufriedengeben. Der DTM-Champion verpasste die vierte Qualifying-Session. Am Sonntag startet Spengler unmittelbar vor dem Gesamtführenden Mike Rockenfeller.

Timo Glock und Joey Hand beendeten den zweiten Abschnitt des Qualifyings auf den Plätzen 13 und 16. Dirk Werner, Martin Tomczyk und Andy Priaulx kamen nicht auf Touren und müssen von den Positionen 19, 20 und 22 ihr Glück versuchen. Das 49-Runden-Rennen beginnt am Sonntag um 13.30 Uhr. Der Fernsehsender ARD überträgt ab 13.15 Uhr live.

Die Stimmen aus dem BMW-Lager nach dem Qualifying
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor):

«Herzlichen Glückwunsch an Augusto Farfus und Marco Wittmann zu diesem grossartigen Qualifying und den Plätzen eins und zwei. Zum zweiten Mal in dieser Saison stehen damit zwei BMW nebeneinander in der ersten Reihe. Über dieses Ergebnis sind wir sehr glücklich, gerade hier am Nürburgring. Mit Bruno Spengler startet ein weiterer BMW Fahrer aus den Top-Ten. Im freien Training hatte er wegen eines technischen Problems eine halbe Stunde verloren. Die hat ihm am Ende gefehlt. Insgesamt war es wieder einmal ein unglaublich enges Qualifying. Einige unserer Fahrzeuge sind bereits zu einem frühen Zeitpunkt ausgeschieden. Das werden wir uns im Detail ansehen. Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden mit dem heutigen Tag. Wir freuen uns auf ein spannendes Rennen morgen.»

Bart Mampaey (RBM-Teamchef):

«Das ist ein grossartiges Ergebnis für BMW und unser Team. Die Ingenieure, die Mechaniker und allen voran Augusto Farfus am Steuer haben einen sensationellen Job gemacht. Nach Augustos starker Runde im Q3 haben wir angefangen, an ein solches Top-Ergebnis zu glauben. Im entscheidenden Abschnitt lagen wir dann mit den Reifendrücken goldrichtig – und Augusto hat das Maximum herausgeholt. Er war mit seinem Auto nicht zu 100 Prozent zufrieden. Aber trotzdem ist es Augusto im Qualifying gelungen, über sich hinauszuwachsen. Das ist schon sehr speziell. Joey Hand wurde als 16. heute unter Wert geschlagen, denn auch er war eigentlich gut unterwegs. In der DTM geht es jedoch einfach unheimlich eng zu. Umso glücklicher sind wir über die Pole-Position.»

Augusto Farfus (Startnummer 7, Team RBM, Platz 1):

«Das ist ein absolutes Traumergebnis. Ich bin schon ein bisschen überrascht, dass ich auf der Pole stehe. Denn das freie Training am Morgen war hart. Das Auto lag zunächst nicht ganz so gut. Deshalb haben wir im Hinblick auf das Qualifying einige Veränderungen vorgenommen. Zum Glück waren wir damit erfolgreich. Das ist das Spannende an der DTM: Egal, wie hart man als Team arbeitet, weiss man nie genau, wo man im Qualifying letztlich landet. Jetzt habe ich für morgen sehr gute Chancen. Aber ich bin sicher, dass das Rennen noch einige Überraschungen bereithalten wird.»

Marco Wittmann (Startnummer 21, Team MTEK, Platz 2):

«Natürlich bin ich überglücklich über Platz 2. Dass ich es nach drei Rennen, die nicht optimal gelaufen sind, wieder in die erste Startreihe geschafft habe, ist fantastisch. Meine Pace war im gesamten Qualifying sehr gut. Am Ende hat nicht viel auf Augusto Farfus gefehlt. Dass BMW am Nürburgring von den Plätzen 1 und 2 ins Rennen geht, ist ein grossartiges Teamergebnis. Nun gilt es, die gute Ausgangsposition im Rennen zu nutzen.»

Bruno Spengler (Startnummer 1, Team Schnitzer, Platz 10):

«Wir waren heute einfach nicht schnell genug. Im Training hatten wir mit technischen Problemen zu kämpfen. Die verlorene Zeit hat uns bei der Abstimmungsarbeit gefehlt. So war leider nicht mehr als der zehnte Startplatz drin. Aber ich bin trotzdem sicher, dass ich im Rennen mit voller Attacke noch nach vorn kommen kann.»

Timo Glock (Startnummer 22, Team MTEK, Platz 13):

«Im freien Training hatten wir einige Probleme mit der Balance unseres Autos. Für das Qualifying haben wir die Fahrzeugabstimmung dann zwar deutlich verbessert, aber die kurze Zeit hat leider nicht ganz gereicht, um das Auto perfekt hinzubekommen. Deshalb haben die entscheidenden Zehntel gefehlt.»

Joey Hand (Startnummer 8, Team RMG, Platz 16):

«Im Q1 hatte ich noch das Gefühl, im Vergleich zum Training einen Schritt nach vorne gemacht zu haben. Doch im Q2 ist unser Auto bei steigender Streckentemperatur immer unruhiger geworden. Das macht es sehr schwierig, eine gute Runde hinzubekommen. Genauso wie wir in Moskau nach vorn gekommen sind, sollten wir auch hier im Trockenen ein gutes Rennen haben können. Wenn es regnet, kann ohnehin alles passieren.»

Dirk Werner (Startnummer 2, Team Schnitzer, Platz 19):

«Das ist eine riesige Enttäuschung. Im Q1 auszuscheiden will man natürlich mit aller Macht verhindern. Ich gehe immer hoch motiviert in die Rennwochenenden. Aber dann so früh raus zu sein, ist ernüchternd.»

Martin Tomczyk (Startnummer 15, Team RMG, Platz 20):

 «Mein Team und ich als Fahrer versuchen jedes Wochenende, das Beste aus dem Auto herauszuholen. Zurzeit gelingt uns das leider nicht. Es ist schwierig zu sagen, woran es genau liegt. Dass wir ausgerechnet beim Heimspiel unseres Teams so früh die Segel streichen mussten, ist natürlich enttäuschend. Aber der Blick geht nach vorn. Vielleicht ist morgen im Rennen endlich das Glück auf unserer Seite. Es ist schwierig, sich immer wieder neu zu motivieren, aber wir versuchen unser Bestes.»

Andy Priaulx (Startnummer 16, Team RMG, Platz 22):

 «Das ist ein vollkommen enttäuschendes Ergebnis. Wir haben zwischen dem freien Training und dem Qualifying extrem hart gearbeitet. Aber es gelingt uns einfach nicht, die nötige Performance aus dem Auto zu bekommen. Natürlich werde ich am Sonntag wieder 100 Prozent geben. Für morgen ist Regen vorhergesagt. Deshalb weiss man nicht, was passieren wird.»

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