Formel 1: Warnung von Ferrari-Insider

Shanghai lässt grüssen

Von Marcus Lacroix
Winkelhocks Audi: Ein kompletter Neuaufbau steht an.

Winkelhocks Audi: Ein kompletter Neuaufbau steht an.

Winkelhocks Audi wird beim Überfahren eines Hydrantendeckels schwer beschädigt.

Die DTM ist am Norisring um Haaresbreite einem schweren Unglück entgangen. Erst 20 Minuten waren im Freien Training gefahren, als ein Bolide beim Überfahren eines Hydrantendeckels auf der Start/Ziel-Geraden etwa auf Höhe der Boxenausfahrt diesen durch den unter dem Auto herrschenden Unterdruck leicht aus dem Boden zog.

Die nachfolgende Katherine Legge überfuhr den Deckel mittig und machte einen Sprung – wobei ausser dem Heckflügel wundersamerweise nichts abbrach. Wenige Meter dahinter zischten Jamie Green und Markus Winkelhock heran. Während der Mercedes-Pilot knapp rechts am Hydrantendeckel vorbeifuhr, traf der Audi-Pilot ihn bei einem Tempo von exakt 244 km/h mit der linken Seite. DTM-Fans erinnern sich an das Einladungsrennen 2004 in Shanghai, als Bernd Mayländer exakt das Gleiche widerfahren war – allerdings damals mit einem Gullydeckel.
 
Der rund 10 kg schwere Hydrantendeckel durchschlug Unterboden und Radaufhängung des A4, demolierte eine Bremsleitung, verursachte einen grossen Riss in der Sitzkiste und kullert dann davon, wobei seine Sprünge immer grösser wurden, bis er rechts jenseits der Absperrung in den Wald flog – gottlob abseits der Zuschauerplätze. Ein Streckenposten konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen, sodass letztlich niemand zu Schaden kam.
 
Winkelhock hatte doppelt Glück: «Erstens, dass der Deckel nicht durch den Sitz geschlagen hat, zweitens, dass es nicht weiter hinten auf Start/Ziel passiert ist. Bei 270 Sachen wäre es ohne Bremse in der Grundigkehre hässlich geworden. Es war so schon eng genug.»
 
Den Rosberg-Mechanikern steht nun ein Neuaufbau bevor. Mangels Ersatzauto muss aus Ingolstadt eine neue Sitzkiste geholt werden. Diese wird in einem aufwändigen Verfahren mit dem Chassis geklebt und verschraubt. Teamchef Arno Zensen: «Wir lassen nur Dach und Käfig drin, alles andere kommt raus. Normalerweise brauchen wir für einen Neuaufbau vier Tage. Vielleicht schaffen wir’s bis zum Warm-up …»
 
Während der genau zweistündigen Unterbrechung wurde der Hydrantendeckel – der anders im Boden verankert wird als ein Gullydeckel – neu verschraubt und verschweisst. Um 10.35 Uhr wurde das auf insgesamt zwei Stunden verkürzte Freie Training wieder aufgenommen.

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