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DTM-Chef wehrt sich: Müssen die Typen mehr zeigen

Von Andreas Reiners
DTM-Chef Hans Werner Aufrecht

DTM-Chef Hans Werner Aufrecht

In der aktuellen Typen-Diskussion der DTM bezieht Hans Werner Aufrecht im exklusiven SPEEDWEEK.com-Interview Stellung.

Die ARD wettert, der DTM fehlen die Typen. Die Hersteller erklären, das TV-Format sei noch ausbaufähig, man könne die Fahrer noch mehr in den Mittelpunkt stellen. Und einige Fahrer monieren, es sei gar nicht gewollt, dass die Piloten im Mittelpunkt stünden. Kurzum: Keiner ist sich einer Schuld bewusst, dass die Tourenwagen-Serie seit Jahren um die Zuschauergunst kämpfen muss. Und sich zugleich immer wieder dem Vorwurf erwehren muss, es mangele an Typen.

Stattdessen wird der schwarze Peter munter herumgereicht. «Das ist genau das Problem, dass jeder dem anderen die Schuld gibt. Wenn jeder einmal vor der eigenen Haustür kehren und seiner Verantwortung gerecht werden würde, kämen wir ein Stück weiter», sagte DTM-Chef Hans Werner Aufrecht im Interview SPEEDWEEK.com und forderte: «Wir müssen die Typen mehr zeigen, die wir haben. Wir müssen diese 22 Fahrer mehr in den Mittelpunkt stellen und nicht die Hersteller. Wir stellen unsere Typen nicht in den Vordergrund. Wir stellen die Marken in den Vordergrund. Wir alle sind verantwortlich. Aber am Ende ist immer der andere schuld …»

Hinzu kommt, dass Aufrecht auch die Reibereien rund um die Rennen fehlen. Es darf also auch mal knallen: «Es reicht nicht, dass man nett ist. Es muss auch polarisiert werden», sagte Aufrecht und nannte als Beispiel den Zwist zwischen Mattias Ekström und Bruno Spengler auf dem Lausitzring. Damals «klopfte» Ekström auf den letzten Metern bei seinem Kontrahenten mehrmals an, doch der Kanadier rettete Platz sieben ins Ziel – und zeigte dem Audi-Mann, großformatig eingefangen von der Bordkamera, den Mittelfinger.

Dass Spengler daraufhin mit einer Geldstrafe belegt wurde, hält Aufrecht für falsch. «Wenn wir alle nett lächeln und jeder seine Emotionen zurückhalten muss – das kann es nicht sein. Wir müssen den Fahrern die Freiheit geben, zu sagen, was Sache ist.»

Dass die DTM regelmäßig Kritik einstecken muss, nimmt Aufrecht sportlich. Ein Beispiel: Vor dem Saisonfinale in Hockenheim hieß es, der DTM laufen die Zuschauer weg. Dabei wurde allerdings weggelassen, dass die aktuellen Zahlen gegenüber 2012 zwar gesunken, gegenüber 2010 und 2011 aber gestiegen waren. «Ich glaube nicht, dass es uns groß schadet. Es ärgert mich aber, weil es falsch ist. Man muss sich dem aber stellen, dass es Neider gibt, wenn man erfolgreich ist. Und wenn es einen Punkt gibt, dann wird der herausgezogen», so Aufrecht. Im Moment ist das eben die Typen-Frage.

Mehr lesen Sie am Freitag im zweiten Teil des SPEEDWEEK.com-Interviews.

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