KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Antonio Giovinazzi: Sprung ins eiskalte DTM-Wasser

Von Andreas Reiners
Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi hat am vergangenen Wochenende in Moskau sein Debüt in der Tourenwagenserie gefeiert: Einfach war der Sprung ins kalte Wasser der DTM nicht.

Giovinazzi hatte bereits bei Testfahrten eine gute Figur im Audi RS 5 DTM gemacht. Eine so gute Figur, dass der 21-Jährige, aktueller Tabellenführer der Formel 3-Europameisterschaft, den gesperrten Timo Scheider ersetzen durfte.

«Eigentlich sollte ich hier das Renntaxi fahren», erzählte Giovinazzi. Stattdessen saß er – neben Mattias Ekström- im schwersten Auto des Feldes. Natürlich war er nervös, wollte vor allem keine Fehler machen. Sein Team und seine Kollegen halfen schließlich dabei, den Stressfaktor so gering wie möglich zu halten.

Der Italiener war dann auch durchaus in der Lage mitzuhalten. Nach seinem vorletzten Platz im ersten Training landete er in der zweiten Session auf einem starken elften Platz. Im Qualifying zum ersten Rennen ließ er als 19. immerhin fünf Rennsieger beziehungsweise zwei Meister hinter sich. Im ersten Lauf landete er dann auch auf Platz 19.

Der Sonntag ließ sich auch gut an: Zwölfter im Warm up, 16. im Qualifying. Doch im Rennen wurde er von Antonio Felix da Costa noch in Runde eins von der Strecke geschubst. Der BMW-Pilot wurde bestraft, was Giovinazzi natürlich nicht viel brachte. Immerhin kam er als 21. ins Ziel.

«Ein aufregendes Wochenende. Ich habe mich dank der tollen Unterstützung des Teams und von Audi bei meinem DTM-Debüt von Session zu Session gesteigert. Am Sonntag haben mir nur drei Zehntel zur Pole-Position meines Teamkollegen Mike (Rockenfeller) gefehlt. Im Rennen selbst wurde ich leider früh von einem Gegner getroffen und bin weit zurückgefallen. Danach hatte ich ein einsames Rennen. Meine Rundenzeiten waren gut und ich habe viel gelernt. Das war ein tolles Erlebnis, danke an alle für die Chance. Jetzt konzentriere ich mich wieder auf den Titelkampf in der Formel 3», sagte er.

Sein kleiner Vorteil beim Debüt: Er kannte die Strecke in Moskau von der Formel 3 aus dem vergangenen Jahr. Auch zwischen dem F3-Auto und dem DTM-Boliden sieht er Parallelen: «Eigentlich unterscheidet sich das Fahren gar nicht so sehr. Natürlich hat ein DTM-Wagen viel mehr Power. Besonders in Höchgeschwindigkeitskurven gibt es unheimlich viel Abtrieb. Nichtsdestotrotz ist die DTM im Vergleich zur Formel 3 etwas völlig Anderes.»

Giovinazzi hat in Moskau die große Gelegenheit bekommen, in eine Zukunft zu investieren. Vielleicht winkt nach seinem Debüt ja ein festes DTM-Engagement? «Das wäre großartig. Die DTM ist eine faszinierende Serie mit Fahrern, die allesamt auf einem sehr hohen Niveau sind. Erstmal möchte ich hier einfach zwei gute Rennen abliefern und konzentriere mich dann wieder auf den Gewinn der Formel 3-Europameisterschaft. Alles Weitere wird die Zukunft zeigen.»

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