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DTM: Die Tops und Flops aus Moskau

Von Andreas Reiners
Die Tops und Flops aus Moskau

Die Tops und Flops aus Moskau

Zoff zwischen Timo Glock und Mattias Ekström, das Ende einer zwei Jahre andauernden Durststrecke und ein Raser aus Kanada: Wir haben die Tops und Flops aus Moskau.
Tops:

Mattias Ekström: Der Schwede ist ohne Frage titelreif. Er hat das schwerste Auto im Feld, und trotzdem mischt der 37-Jährige vorne mit. Beim zwölften Saisonrennen am Sonntag fuhr er von Startplatz fünf als Dritter noch auf das Podium. Zeigte mit ebenso bedachten wie überraschenden Manövern eine starke Leistung. Der Lohn: Der Audi-Pilot eroberte die Gesamtführung von Pascal Wehrlein zurück, der nur Zehnter wurde. Warum Ekström die Tabellenspitze überhaupt erst verloren hatte, finden Sie unter Flops.

Pascal Wehrlein: 20 Jahre ist der Mercedes-Pilot erst alt, beim elften Saisonrennen am Samstag fuhr er jedoch wie ein alter Hase zum Sieg. Wehrlein legte sich den Führenden Marco Wittmann rundenlang zurecht und wartete geduldig auf seine Chance. Als die kam, schlug er eiskalt zu und holte sich zumindest für 24 Stunden die Gesamtführung. Dass er die wieder verlor, lag vor allem am Qualifying. Von Rang elf aus war mehr als Platz zehn nicht drin, sein Mercedes lief nicht so am Schnürchen wie tags zuvor. Doch er bewies einmal mehr, dass mit ihm zu rechnen ist.

Mike Rockenfeller: Der Champion von 2013 kann es doch noch. Zwei lange Jahre musste er auf seinen vierten DTM-Sieg warten. Vor allem in dieser Saison musste er einige sportliche Rückschläge einstecken, war mit sich und dem Auto nur selten zufrieden. In Moskau passte am Sonntag endlich mal wieder alles. Pole Position im Qualifying, im Rennen dann nicht zu schlagen: Die Erleichterung war groß, nach den Vorfällen in Spielberg vor allem auch bei seinem Phoenix-Team. Und das alles dann noch mit dem viertschwersten Auto.

Christian Vietoris: Der Mercedes-Pilot ist nicht unterzukriegen. Am Samstag sorgte er gemeinsam mit Miguel Molina für eine Schrecksekunde. Der Crash der beiden kurz nach dem Start war heftig, von 21G berichtete Vietoris (Zum Bericht). Doch der Gönnersdorfer biss auf die Zähne. Zunächst löschte er das Feuer an seinem Auto selbst, humpelte anschließend in die Boxengasse. Am Sonntag setzte er sich ins Auto, als ob nichts passiert wäre. Der Crash war da schon längst abgehakt.

Titelkampf: Es herrscht Spannung, endlich mal wieder. War es nach dem Herzschlagfinale 2012 in den beiden darauf folgenden Jahren vergleichsweise langweilig, hat sich das Format mit zwei Rennen an einem Wochenende ausgezahlt. 2013 hatte Mike Rockenfeller den Titel ebenso vorzeitig geholt wie Marco Wittmann 2014. In diesem Jahr haben drei Events vor Schluss noch fünf Fahrer realistische Chancen auf den Titel. Mattias Ekström führt mit 126 Punkten vor Pascal Wehrlein (120), Edoardo Mortara (110) und Jamie Green (103). Selbst Bruno Spengler sollte man spätestens seit seinen beiden Podestplätzen in Moskau nicht abschreiben. Der beste BMW-Pilot hat 85 Punkte auf dem Konto.

Flops:

Mattias Ekström: Auch in dieser Kategorie ist der Schwede vertreten. Denn dass er am Samstag beim Sieg von Wehrlein leer ausging und die Tabellenspitze verlor, hatte er sich selbst zuzuschreiben. In der elften Runde versuchte er ein waghalsiges Manöver gegen Timo Glock, das prompt in die Hose ging. Glock war danach auf 180 (Zum Bericht), Ekström wurde zudem bestraft (Zum Bericht). Immerhin: Er hat aus dem ärgerlichen Fehler offenbar gelernt, wie er am Sonntag bewies (Zum Bericht).

Robert Wickens: Für den Kanadier war es ein Wochenende zum Vergessen. Am Sonntag setzte er dem Ganzen aber noch die Krone auf (Zum Bericht). War er zuvor am Rennwochenende schon als Boxengassen-Raser aufgefallen, erhielt er im zwölften Saisonrennen eine Durchfahrtsstrafe. Grund: Er war 5 km/h zu schnell, in der Boxengasse sind nur 60 km/h erlaubt. Beim Absitzen raste er dann mit satten 104 km/h durch die Boxengasse. Das Ende vom Lied waren eine 30-Sekunden-Ersatzstrafe und eine Rückversetzung um zehn Startplätze, ausgesetzt für zwei Rennen auf Bewährung.

Mercedes: Ok, Pascal Wehrlein hat das Samstagsrennen gewonnen. Ansonsten war für Mercedes aber nicht viel zu holen. Es war der einzige Podestplatz am vergangenen Wochenende, insgesamt schafften die Stuttgarter in beiden Rennen nur fünf Top-Ten-Platzierungen. Dafür lieferte das Team von Christian Vietoris immerhin eine Meisterleistung ab, den demolierten Boliden wieder rechtzeitig fahrtüchtig zu bekommnen.

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