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Franz Mayerbüchler: Der Rossi-Fan fährt mit Nummer 93

Von Thorsten Horn
Franz Mayerbüchler

Franz Mayerbüchler

In der Eisspeedway-WM nutzt Franz Mayerbüchler die Startnummer 93. Ob er so erfolgreich wird, wie sein Pendant in MotoGP, wird sich zeigen. Ansonsten verbindet ihn nicht viel mit Marc Marquez.

«Natürlich verfolge auch ich MotoGP, aber dass ich die gleiche Startnummer habe wie Marc Marquez, ist reiner Zufall und nur der Sache geschuldet, weil auch ich 1993 geboren bin. Eigentlich bin ich Rossi-Fan», sagte der 28-jährige Bayer aus Inzell und ergänzte: «Eisspeedway ist eine andere Sportart als MotoGP, das beißt sich nicht.»

Ambitionen im Eis-Racing noch weiter nach vorn zu kommen, hat Franz Mayerbüchler natürlich. «Die letzten Jahre waren wir ja speziell in Deutschland ziemlich Corona-geplagt, weil wir hier gar keine Veranstaltungen hatten. Jetzt bin ich in diesem Jahr erstmalig im Grand Prix, und dann gibt es noch nicht einmal ein Rennen bei uns. Speziell über mein Heimrennen in Inzell hätte ich mich sehr gefreut.»

Vor Corona hinderte ihn sein Maschinenbau-Studium daran, den Sport mit der letzten Konsequenz betreiben zu können. «Das ist für uns schon von der finanziellen Seite sehr schwierig, aber damals war es bei mir wirklich auch ein Zeitproblem. Im Januar war nach dem jeweiligen Semester-Abschluss immer die Prüfungsphase. Da war es schwierig, weil genau in der Zeit, in der man Rennen fahren sollte. Da musste ich den Sport ein bisschen mit angezogener Handbremse betreiben. 2017 und 2018 bin ich überhaupt nicht gefahren.»

2019 war sein erstes Jahr, in dem er ein richtiges Trainingslager machen konnte und war dann auch gleich DM-Dritter. 2020 war bei ihm noch ein weiteres Mix-Jahr, in dem er sein Maschinenbau-Studium sowie die DM auf dem fünften Platz abschloss.

Inzwischen arbeitet Mayerbüchler als Konstrukteur und Teamleiter beim österreichischen 450-Personen-Unternehmen «3con», welches Automotive-Sondermaschinen herstellt. Daher muss er trotzdem schauen, wie er seinen Job und den aufwendigen Sport unter einen Hut bekommt. Hilfreich wäre zumindest eine wieder größere Saison-Planungssicherheit.

Ein Ziel für die nächste Saison ist, seinen in diesem Jahr errungenen 13. WM-Rang zu verbessern. Beim Auftakt im russischen Togliatti startete er am ersten Tag als 15. in seine erste GP-Saison. Tags darauf wurde er Elfter.

So auch im GP3 in Heerenveen. Am Finaltag konnte er sich zwar um einen Platz steigern, war aber trotzdem nicht ganz zufrieden. «Die Qualifikation in Schweden war der erste Schritt und ein sehr, sehr schweres Rennen – auch vom Kopf her. Damit ist die Saison schon mal sehr gut losgegangen.»

«In Russland war es für mich mit einem Leihmotorrad etwas schwierig, aber ich habe zumindest wieder gute Erfahrungen sammeln können», blickte Franz zurück. «Danach hatten wir glücklicherweise die zwei Europameisterschaftsrennen in Polen, die mit am Ende Platz 5 für mich sehr gut gelaufen sind. Dieses Wochenende bin ich mit den Eisbedingungen nicht so richtig zurechtgekommen. Am Finaltag bin ich leider einmal über einen stürzenden Fahrer gecrasht und habe mir dabei am Oberschenkel weh getan. Danach hatte ich im rechten Bein keine Kraft mehr, um den nötigen Druck auf die Fußraste zu bringen. An diesem Wochenende wäre mehr drin gewesen.»

Auf sein mit Sponsor-Stickern nicht gerade überladenes Bike angesprochen sagte Mayerbüchler mit einem Augenzwinkern: «Ich bin Maschinenbauer und dementsprechend Marketing-technisch nicht so gut aufgestellt.»


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