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Olympiasieger Chris Hoy testet in Estoril LMP2-Auto

Von Oliver Müller
Sir Chris Hoy vor dem Gibson-LMP2 in Estoril

Sir Chris Hoy vor dem Gibson-LMP2 in Estoril

Nach seinem Sieg in der LMP3-Klasse der European Le Mans Series durfte Sir Chris Hoy den LMP2-Meisterwagen von Greaves Motorsport ausfahren. Eines seiner grossen Ziele ist die Teilnahme bei den 24 Stunden von Le Mans.

Auf der britischen Insel ist er so bekannt wie bei uns Boris Becker, Franz Beckenbauer oder Katarina Witt. Chris Hoy ist eines der grossen, britischen Sport-Idole. Als Bahnrad-Fahrer nahm er zwischen 2000 und 2012 an vier olympischen Sommerspielen teil. Dabei holte er sechs Gold-Medaillen. Zuletzt bei den Heim-Spielen in London führte er sogar die britische Delegation als Fahnenträger an. Neben den Olympiasiegen gewann Hoy noch insgesamt elf Weltmeister-Titel auf dem Rad. Wegen seiner grossen Verdienste schlug Königin Elisabeth II ihn 2009 zum Ritter, sodass er jetzt ein 'Sir' seinem Namen vorstellen kann.

Nach seinen Erfolgen im Velodrom zog es Chris Hoy in den Motorsport. Im letzten Jahr bestritt er in einem Nissan GT-R Nismo GT3 die britische GT-Meisterschaft. Für 2015 wechselte er in einen Ginetta-LMP3 in die European Le Mans Series (ELMS). Und das mit durchschlagendem Erfolg. Denn zusammen mit Wagenpartner Charlie Roberston gewann er die neugeschaffene Rennklasse auf Anhieb. Als Belohnung für die Klassen-Sieg gab es jetzt eine Testfahrt in einem LMP2 – der nächsthöheren Kategorie in der Le-Mans-Pyramide.

Stattgefunden hat die Ausfahrt auf der ehemaligen Formel-1-Rennstrecke im portugiesischen Estoril – also an gleicher Stelle, wo ein paar Wochen zuvor auch das Finale der ELMS stattfand. Fahrzeug war der Gibson (früher auch als Zytek bekannt) 015S von Greaves Motorsport, der LMP2-Meistermannschaft aus der ELMS 2015. «Der Gibson-Nissan ist ein unglaubliches Auto. Ich habe mich sofort darin wohlgefühlt und herausgefunden, dass der Wagen immer genau das tut, was man von ihm will. Somit ermutigt er dich auch die Downforce auszunutzen, die er dir bietet», so Hoy nach den über 40 Runden in Estoril.

Für den Sieg in der LMP3-Klasse bekam Hoys Team LNT auch eine Einladung für die 24 Stunden von Le Mans 2016. Diese gilt jedoch nur, wenn LNT sich nächstes Jahr auch in einer der Le-Mans-Serien für die komplette Saison einschreibt. «Mir würde es sehr gefallen, das Fahrzeug in Le Mans ausfahren zu können. Eigentlich würde ich gleich sofort wieder einsteigen», ist Hoy regelrecht überschwänglich.

Grundsätzlich ist die Teilnahme am Sportwagen-Klassiker an der französischen Sarthe eines der Ziele seiner Motorsport-Karriere. Sollte es 2016 zusammen mit dem Team LNT nicht klappen, bestünde auch bei Greaves Motorsport die Möglichkaeit dazu. Denn durch den Gesamtsieg in der LMP2-Klasse der ELMS bekommt die Truppe um Teamchef Jacob Greaves ebenfalls eine Einladung für die 24 Stunden im kommenden Jahr.

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