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Bol d’Or: YART Yamaha bereit für epischen Titelkampf

Von Helmut Ohner
Das YART-Trio Karel Hanika, Marvin Fritz und Niccolò Canepa wollen den WM-Titel

Das YART-Trio Karel Hanika, Marvin Fritz und Niccolò Canepa wollen den WM-Titel

Noch steht es 138 zu 125 zwischen F.C.C. TSR Honda und YART Yamaha im Kampf um den Titel in der Endurance-WM. Das Yamaha-Team verspricht beim Bol d’Or (16./17.9.) volle Attacke, um die WM-Krone noch an sich zu reißen.

Die Mannschaft YART Yamaha mit dem Deutschen Marvin Fritz, dem Tschechen Karel Hanika, dem Italiener Niccolò Canepa sowie dem Schweizer Ersatzfahrer Robin Mulhauser geht mit nur 13 Punkten Rückstand auf die Tabellenführer F.C.C. TSR Honda ins Saisonfinale, wohl wissend, dass man mit einem starken Ergebnis zum zweiten Mal nach 2009 den Titel in der Langstrecken-Weltmeisterschaft holen könnte.

Aufgrund der einzigartigen Weise der Punktevergabe in der Endurance-WM sind beim letzten Rennen der Saison maximal 85 Punkte zu vergeben: fünf für den Trainingsschnellsten, 60 für die Sieger des Rennens und weitere zehn für die Führenden an den Acht- und 16-Stunden-Marken. Das bedeutet, dass im Titelkampf noch alles offen ist und sechs Mannschaften die reelle Chance haben, sich zum Weltmeister zu krönen.

Schon beim Bol d'Or 2022 befand sich das Yamaha-Trio in einer ähnlichen Situation und ging als Gesamtdritter mit 33 Punkten Rückstand auf die Tabellenführer in das Wochenende. In einem dramatischen Rennen konnten sie durch mehrere Ausfälle ihrer Rivalen die Führung übernehmen und waren auf dem besten Weg, den Titel zu holen, bevor nach drei Stunden ein technischer Defekt das Team zur Aufgabe zwang.

Erneut kommt das Team am kommenden Wochenende mit einem Rückstand auf die Tabellenführer nach Frankreich, wo die Truppe um den österreichischen Teammanager Mandy Kainz 2009 den Titel holen konnte. Dieses Jahr gibt es für Fritz, Hanika und Canepa beim Langstreckenklassiker nur ein Ziel: nämlich anzugreifen. Nach zwei zweiten Plätzen in den Jahren 2018 und 2019 und vier weiteren Podiumsplätzen soll nun endlich auch der Sieg folgen.

Wie immer geht es darum, die perfekte Balance zwischen Höchstgeschwindigkeit, Zuverlässigkeit, Kraftstoffverbrauch und Fahrbarkeit zu finden. Auf einer Strecke wie dem Circuit Paul Ricard ist dies noch wichtiger. Vor diesem Hintergrund ist Kainz zuversichtlich, einen guten Kompromiss gefunden zu haben, auch wenn das unberechenbare Wetter eine Rolle spielen könnte, weil für Samstag Regen vorhergesagt ist.

«Wir freuen uns sehr, hier beim Bol d'Or zu sein; es herrscht immer eine tolle Atmosphäre», weiß der aus der Steiermark stammende Teamboss. «Diese Strecke stellt eine einzigartige Herausforderung dar. Darum hat das Team während des Tests und die ganze Woche über hart gearbeitet, um das richtige Setup für die R1 zu finden, und wir sind zuversichtlich, dass wir mit einem guten Paket in das Wochenende gehen.»

«In gewisser Weise macht es der Rückstand auf die Tabellenführer einfacher für uns, denn wir haben keine andere Wahl, als von Anfang an zu attackieren und zu versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen, angefangen beim Qualifying. Bei Langstreckenrennen kann alles passieren. Meine Fahrer haben eine großartige Pace gezeigt, das Team hat hervorragend gearbeitet, wir sollte gute Chancen auf den Titelgewinn haben.»

«Es war ein gutes Jahr für unser Team, mit dem zweiten Platz in Le Mans und dem tollen Sieg in Spa-Francorchamps», verweist der Deutsche Marvin Fritz auf die diesjährigen Erfolge. «In Suzuka hatten wir mit dem elektrischen Problem etwas Pech. Das war schade, denn unsere Pace war hervorragend, aber wir haben uns gut zurückgekämpft, um für das Saisonfinale in Le Castellet die bestmögliche Chance zu haben.»

«Wir sind zuversichtlich, dass wir für den Bol d‘Or ein gutes Setup gefunden haben. Jeder im Team ist konzentriert und bereit, sein Bestes zu geben. Unser Ziel ist einfach: die Pole-Position zu sichern und das Rennen von Anfang bis Ende anzuführen. Wenn wir das schaffen, sind wir auch Weltmeister. Wir haben großartige Unterstützung von Yamaha, die Bridgestone-Reifen sind hervorragend. Wir haben das Gefühl, in einer starken Position zu sein.»

WM-Stand nach drei von vier Rennen
1. F.C.C. TSR Honda France, Honda CBR1000RR-R, 138 Punkte. 2. YART Yamaha, Yamaha YZF-R1, 125. 3. BMW Motorrad World Endurance, BMW M1000RR, 100. 4. Yoshimura SERT Motul, Suzuki GSX-R1000, 77. 5. Kawasaki Webike Strickstar, Kawasaki ZX-10R, 65. 6. Honda Viltaïs Racing, Honda CBR1000RR, 64. 7. Tati Beringer Racing, Kawasaki ZX-10R, 46. 8. ERC Endurance Ducati, Ducati Panigale V4 R, 38. 9. Motobox Kremer Racing, Yamaha YZF-R1, 30. 10. KM99, Yamaha YZF-R1, 27. Ferner: 15. Bolliger Team Switzerland, Kawasaki ZX-10R, 16.

Weltcup-Stand nach zwei von drei Rennen
1. Chromeburner-RAC41-Honda, Honda CBR1000RR, 85 Punkte. 2. Honda No Limits, Honda CBR1000RR, 79. 3. National Motos, Honda CBR1000RR, 77. 4. Tecmas-MRP BMW Racing, BMW M1000RR, 69. 5. Team 33 Louit April Moto, Kawasaki ZX-10R, 65. 6. 3Art Best of Bike, Yamaha YZF-R1, 53. 7. Wojcik Racing Team STK, Yamaha YZF-R1, 50. 8. TRT 27/Bazar 2 La Becane, Suzuki GSX-R1000, 49. 9. Slider Endurance, Yamaha YZF-R1, 48. 10. Junior Team LMS Suzuki, Suzuki GSX-R1000, 25.

Zeitplan
Donnerstag, 14. September
14:30 – 16:30 Uhr Freies Training
17:30 – 19:20 Uhr Erstes Qualifying
20:30 – 21:30 Uhr Nachttraining
Freitag, 15. September
09:00 – 10:50 Uhr Zweites Qualifying
Samstag, 16. September
08:30 – 09:15 Uhr Warm-up
15:00 Uhr Start

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