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Despres: An der Schmerzgrenze

Von Thierry Leblanc
Cyril Despres bei den Los Andes in Chile

Cyril Despres bei den Los Andes in Chile

Dakar-Champion Cyril Despres ist Sieger des Los Andes. Der Franzose über seinen wilden Ritt durch Chile.

Cyrill, was macht das Los Andes für dich zu einem besonderen Rennen?
Ich bin in Andorra zuhause, deshalb verbringe ich die meiste Zeit auf dem Motorrad in den Pyrenäen. Es ist dort sehr schön, aber in punkto Herausforderung spielen die Anden in einer eigenen Liga. Das ist der Hauptgrund, warum ich nach Chile gereist bin, um beim Los Andes teilzunehmen. Ich liebe den Wettkampf, deshalb war es eine perfekte Gelegenheit für mich.

Änderst du deine Renntaktik bei einem Eintages-Rennen wie dem Los Andes im Vergleich zu Rallyes, die länger dauern?

Die Taktik für ein solches Rennen ist völlig anders, als bei einer Rallye, die etwa fünf Tage dauert. Eine Besonderheit war zum Beispiel, dass die Streckenführung bis zum Morgen des Rennens geheim gehalten wurde. Dieses Überraschungselement alleine sorgt schon dafür, dass die Vorbereitung anders abläuft.

Wie ist das Rennen für dich verlaufen?
Ich bin nicht mit Topspeed gestartet, sondern die ersten 40 Kilometer hinter der Spitzengruppe gefahren. Nach etwa einer Stunde, ich war 20 Kilometer vom Ziel entfernt, habe ich die Geschwindigkeit erhöht und mich an die Spitze gesetzt.

Du hattest Rückenprobleme und musstest an der Schmerzgrenze fahren. Wie ist die Verletzung passiert und wie hast du dich nach dem Rennen gefühlt?
Ich habe mir die Rückenverletzung vergangenen Monat geholt, natürlich auf dem Bike. Drei Wochen habe ich mehr oder weniger nur in Krankenzentren verbracht. Die Verletzung war ein Mitgrund, warum das Los Andes so hart für mich war. Aber es war wichtig, meine Kondition in einem schwierigen Rennen wie diesem zu testen. Es könnte ein grosses Problem werden, so eine Verletzung mit in die Rallye Dakar zu schleppen. Aber jetzt kann ich voll Freude sagen, dass es mir nach dem Rennen wieder gut geht.

Hat es dir gefallen, wieder einmal gegen Chaleco Lopez anzutreten?
Natürlich! Chaleco ist ein Konkurrent, aber vor allem ist er ein Freund und jemand, der die Herausforderung bei diesem Sport liebt. Er wurde in Chile geboren und kennt diese Gegend sehr gut. Für die Leute dort ist er ein Held. Er hatte ein wenig Pech bei seinem Sturz, als er im matschigen Teil der Strecke einen Abflug über die Lenkstange gemacht hat. Ich war knapp daneben als es passierte und habe angehalten um nachzusehen, ob er okay ist. Er hat jetzt bei Aprilia unterschrieben und wird in Zukunft sicher noch stärker werden.

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