Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Manuel Lettenbichler: Knie kaputt, OP, Comeback-Plan

Von Carsten Steffen
Manuel Lettenbichler

Manuel Lettenbichler

Den dritten Event der Hard-Enduro-WM 2024 wird Manuel Lettenbichler wegen einer erforderlichen Knie-Operation verpassen. Wie sich der Red Bull KTM-Pilot verletzt hat und wie es weitergeht.

Nach historischen zehn siegreichen WM-Läufen in Folge wird Red Bull KTM-Werksfahrer Manuel Lettenbichler durch eine Trainingsverletzung und eine notwendige Operation mindestens den Lauf der Hard-Enduro-WM in Serbien verpassen. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Kiefersfeldener exklusiv über die Ursachen und seine Comeback-Strategie.

Manuel, Du hast Dich im Training folgenschwer verletzt. Was ist passiert?

Ich war mit Matt Green zum Trainieren in Italien und hatte nicht mal einen Crash, sondern mir nur leicht das Knie verdreht. Der Meniskus hatte sich wohl zwischen die Knochen begeben. Der wurde ja schon vor zwei Jahren operiert und es war eigentlich alles in Ordnung. In der SuperEnduro-Saison hatte ich mal kurzfristig das Gefühl, es könnte etwas nicht stimmen, aber das hatte sich dann wieder beruhigt. Nun hat sich herausgestellt, dass der Meniskus komplett gerissen ist. Der Fachausdruck ist Korbhenkelriss. Die entsprechenden Stellen bei Red Bull haben sich gleich darum gekümmert – ein MRT organisiert und ich werde Anfang kommender Woche operiert. Der Meniskus hat jetzt zwei Jahre gehalten und nun wieder Probleme gemacht. Jetzt muss er wohl raus!

Wie schaut dein Fahrplan aus für den Rest der Saison mit noch fünf Rennen im Kalender?

Ich habe gestern mit meinem Arzt telefoniert und ihm gesagt, dass ich am 23. Juli nach Rumänien fliegen will. Er meinte, das sollte hinzubekommen sein. Aber schauen wir erst einmal, wie die OP verläuft. Mein Ziel ist schon, dass ich jetzt nicht zwei Rennen, sondern nur eines verpasse und hoffentlich so schnell wie es geht wieder auf dem Bike sein werde. Aber wir sind wie gesagt noch vor der OP und da ist es schwierig, das genau abschätzen zu können.

Bis zu den Romaniacs sind es nicht einmal sechs Wochen – das erscheint recht ambitioniert.

Richtig, OP und Reha müssten optimal verlaufen. Zum meiner Meinung nach härtesten Rennen der Welt muss man fit anreisen. Die Romaniacs verlangen dem Körper am meisten ab und es darf dann auch während des Rennens nichts Gravierendes passieren. Klar, so eine Verletzung ist immer ärgerlich, aber ich bin positiv gestimmt, weil ich es nicht ändern kann und die Situation so annehme, wie sie ist.

Mit einem verpassten Rennen erscheint die Verteidigung des Titels noch realistisch, bei zweien wäre es wohl schwierig.

Schlussendlich müsste der Rest der Saison gut verlaufen. Und kurz nach der OP wieder in der Verfassung zu sein, in der ich jetzt gerade war – so wird es ja nicht sein. Das ist jetzt schon ein Rückschlag für die Trainingsverfassung, für die Fitness, für mein Riding, keine Frage. Wir müssen schauen, wie fit ich wieder einsteigen kann, aber ich werde mein Bestes geben. Wenn die OP gut läuft, gehe ich eine Woche auf Krücken, dann wieder Radfahren und Belastung vielleicht nach drei Wochen.

Kurzer Rückblick auf das Erzbergrodeo: Wie hast Du das erlebt?

Da ist alles gut gegangen, das war wirklich ein perfektes Rennen für mich. Abgesehen vom Start, das war ein komplettes Chaos, weil ein paar eigentlich zu früh gestartet sind und ich dachte, sie würden es abwinken. Ich habe dann gepusht, dass ich gleich wieder nach vorne komme.

Welche waren für Dich die schwierigsten Sektionen?

Chris’ Stony Party, Udo’s Playground, Motorex Highway waren knackig - dort war ich froh, dass alles gut geklappt hat. Carl’s Dinner haben sie wirklich gut gesteckt, sodass auch mehrere Fahrer durchkommen und es Überholmöglichkeiten gibt.

War es dieses Jahr das härteste Erzbergrodeo, das Du gefahren bist?

Es war knackig, sehr lang und wirklich anspruchsvoll. Aber es war dann doch alles mehr oder weniger fahrbar. Es gab eigentlich keine Stellen, wo ich mir dachte, dass man dort gar nicht hinaufkommt.

Dadurch, dass sie Carl’s Dinner in diesem Jahr früher im Rennen untergebracht haben, war man in der Sektion noch ein bisschen fitter. Sie haben es auch etwas flüssiger gesteckt, das war schon etwas besser als sonst.

Was sagt Du dazu, das Graham Jarvis es mit 49 Jahren als Vierter ins Ziel geschafft hat?

Legende, wirklich der Wahnsinn. Es wäre der Hammer gewesen, wenn er es noch aufs Podium geschafft hätte. Das hätten im alle gegönnt, aber am Ende war der Mario noch schneller. Aber dennoch: Riesen Respekt!



Verbleibenden Rennen in der Hard Enduro WM 2024
1. Xross Hard Enduro Rally (Serbien), 19. - 22. Juni 2024
2. Red Bull Romaniacs (Rumänien), 23. - 27. Juli 2024
3. Red Bull Tennessee KnockOut (USA), 22. - 25. August 2024
4. Sea to Sky (Türkei), 10.- 12. Oktober 2024
5. 24MX Hixpania Hard Enduro (Spanien), 25. - 27. Oktober 2024

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mi. 11.12., 15:45, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Mi. 11.12., 16:40, Motorvision TV
    FastZone
  • Mi. 11.12., 17:00, ORF 1
    SOKO Kitzbühel
  • Mi. 11.12., 17:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Mi. 11.12., 17:35, Motorvision TV
    Bike World
  • Mi. 11.12., 18:00, ZDF
    SOKO Wismar
  • Mi. 11.12., 18:05, Motorvision TV
    Gearing Up
  • Mi. 11.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Mi. 11.12., 20:15, ServusTV
    Terra Mater Wissen
  • Mi. 11.12., 21:45, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1112054515 | 5