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Quo vadis GT2?

Kolumne von Markus Berns
Gibt es 2010 eine GT2-Europameisterschaft?

Gibt es 2010 eine GT2-Europameisterschaft?

Ausgerechnet die von den Herstellern vehement als Kategorie der Zukunft propagierte GT2 muss sich zunehmend um ihre Daseinsberechtigung sorgen.

Einzig in den Le Mans Serien und der GT Open tritt die GT2 noch in akzeptabler Stückzahl an. Auf nationaler Ebene spielt die GT2-Kategorie seit dem Erscheinen der GT3 kaum noch eine Rolle.

Die Zahl der Neufahrzeuge nimmt jedoch stetig ab, die vielfach dargestellte Markenvielfalt ist kritisch zu hinterfragen. Bisher traten nur Porsche und Ferrari mit jährlich teurer werdenden Evolutionsstufen gegeneinander an. Der Aston Martin ist bisher trotz vieler Waiver noch kein ernsthafter Gegner, der Reiter Lamborghini GT2 wurde zwischenzeitlich zum GT3 abgerüstet, BMW musste lange um die Homologation kämpfen, einzig die Corvette wird auch 2010 trotz weniger Ausnahmereglungen siegfähig sein. Die beiden Ford- und Jaguar GT2-Projekte scheinen nicht die Ressourcen zu haben, um die beiden Platzhirsche in die Schranken zu verweisen.

Um bei einem siegfähigen GT2-Team wie AF Corse antreten zu dürfen, musste in 2009 der Gegenwert eines GT1-Engagements nach Placenza überwiesen werden. So klingt es wenig zynisch, wenn sich die Stimmen mehren, die die GT2 mit «der Speed der GT3 zum Preis der GT1» umschreiben. Zwar legen auch die GT3-Hersteller wie Audi und Porsche bedenkliche Evolutionsmodelle ihrer GT3 auf, verlangen dafür aber auch immer noch nur etwas mehr als die Hälfte dessen, was für die GT2-Fahrzeuge aufgerufen wird.

Wenig verwunderlich erscheint es da, dass es um die von Ratel geplante GT2-Europameisterschaft verdächtig still geworden ist. Es gibt derzeit nur eine Handvoll Teams, die sich zur EM bekannt haben. Hier taugt jedoch Ratel nicht als alleiniger Prügelknabe, diesmal dürfen auch die Hersteller Asche auf ihr Haupt schaufeln. Die ersten Entwürfe des Franzosen sahen 2007 ein neues, technisch vereinfachtes, aber optisch spektakuläres GT-Reglement vor. Hiergegen haben die Hersteller erfolgreich hinter den Kulissen agiert und ein neues, kostengünstigeres Reglement verhindert. Ratel hingegen hätte den GT2-Teams Gehör schenken können, die einer EM mit 2h Rennen wohl überwiegend die Treue gehalten hätten. Auch wenn inzwischen von 2-Stunden-Rennen die Rede ist, es könnte zu spät sein.

Interessant wird es, wenn die GT2 Europameisterschaft wie befürchtet mangels Startern nicht stattfinden wird und nur noch die ACO¬-Serien Fahrzeuge nach heutigem GT2-Reglement akzeptieren. Möglicherweise erfolgt dann bei den Herstellern ein Umdenken bezüglich des technischen GT2- Reglements.

Glücklicherweise haben alle Hersteller aber noch ein gleichschnelles, aber günstigeres GT3-Fahrzeug in der Hinterhand, falls die aktuelle GT3 einfach zur neuen GT2 befördert wird.

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