4h Silverstone: Erwarteter Doppelsieg für Toyota-LMP1

Von Oliver Müller
Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López gewinnen den Saisonauftakt der Sportwagen-WM (FIA WEC) in Silverstone vor ihren Teamkollegen. In der GTE-Klasse konnte Porsche triumphieren.

Beim Saisonauftakt der Sportwagen-WM (FIA WEC) gab es den erwarteten Doppelsieg für die beiden Toyota TS050 Hybrid. Nach der (neuen und verkürzten) Renndistanz von vier Stunden siegten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López vor ihren Teamkollegen Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Brendon Hartley. «Wir sind jetzt natürlich überglücklich», strahlte Conway nach der Zieldurchfahrt. «Es ist schön, dem Team etwas zurückzahlen zu können, nachdem die Jungs in der Nacht von Freitag auf Samstag einen Chassis-Wechsel durchführen mussten.»

Schon zu Rennbeginn schossen die beiden aus der ersten Startreihe losgefahrenen Toyota an der Spitze des Feldes davon. Schnell machten sie einige Sekunden auf den Rest der LMP1-Meute gut. Durch Safety-Car- und Full-Course-Yellow-Phasen rückte das Feld in der ersten Rennhälfte aber immer wieder zusammen. Eine falsche Reifenwahl kostete den beiden japanischen Werkswagen zwischenzeitlich etwas Zeit, als sie während eines Schauers lange auf den Slicks blieben und circa 15 Sekunden pro Runde verloren.

Nichtsdestotrotz blieben die Toyota (bis auf einige Ausnahmen nach den jeweiligen Stopps in der Anfangsphase) immer in den führenden Positionen. Der Lead wechselte unter den beiden TS050 Hybrid einige Male. Letztendlich setzten sich jedoch Conway/Kobayashi/López mit einem knappen Vorsprung von 1,901 Sekunden durch.

Der Rebellion von Nathanaël Berthon, Pipo Derani und Loic Duval komplettierte das Podium mit einer Runde Rückstand als Dritter. Der Schwesterwagen von Bruno Senna, Gustavo Menezes und Norman Nato hatte ein unglückliches Rennen. Zunächst verlor man bei einem Zwischenfall beim Boxenstopp einige Zeit, als der Wagen (während eines Schauers) auf nassem Beton nicht rechtzeitig zum Halten kam und sogar einen Mechaniker anfuhr. Kurz vor Schluss ging noch mehr Zeit verloren als der R13 nach technischen Problemen zur Reparatur musste. Letztendlich kam das Trio auf Gesamtrang zehn.

Ein durchwachsenes aber auch ermutigendes Debüt erlebte das Ginetta-Lager. Der G60-LT-P1 von Charlie Robertson, Ben Hanley und Egor Orudzhev wurde mit fünf Runden Rückstand vierter. Hier verlor Hanley zu Ende des zweiten Renndrittels einige Zeit, als er mit kalten Reifen (direkt nach einem Boxenstopp) ins Kiesbett rutschte und erst geborgen werden musste. Schlimmer lief es für die Teamkollegen Michael Simpson, Oliver Jarvis und Guy Smith. Schon früh im Rennen ging das rechte Hinterrad verloren, was zu einem unplanmäßigen Besuch beim Service führte. Folgeschäden daraus ließen den Boliden später weitere Zeit in der Box einbüßen, genauso wie ein zu reparierender Schaden nach einer Kollision mit einem Pro-Ferrari. Am Ende standen 17 Runden Rückstand zu Buche.

In der GTE-Pro-Klasse machten zunächst die beiden Ferrari die Pace. Doch schon früh im Rennen musste der 488 GTE Evo von Alessandro Pier Guidi und James Calado mit einem Reifenschaden (vorne links) unplanmäßig in die Box. Durch eine frühe Safety-Car-Phase, in der das Feld auch die Box anlief, ging dann zunächst der Aston Martin von Alexander Lynn und Maxime Martin in Führung. Als es später anfing zu regnen, übernahmen die Porsche die Führung, da sie zur richtigen Zeit auf Regenreifen gingen.

Der zweite Ferrari von Davide Rigon und Miguel Molina schied zu Rennmitte nach einer Kollision mit dem Ginetta von Oliver Jarvis (siehe oben) aus. Im weiteren Rennverlauf schloss der Schwesterwagen von Pier Guidi und James Calado wieder zu den Porsche auf und lieferte sich einen spannenden Fight mit den schwäbischen Rennern.

Circa eine Stunde vor Rennende übernahm der Ferrari kurzzeitig sogar wieder die Führung. Dann bekam das Auto aber eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, da unter Safety-Car überholt wurde. Dadurch fiel er final hinter den Aston Martin von Lynn/Maxime Martin auf Platz vier zurück. Somit war der Weg frei für den Doppelsieg von Porsche. Richard Lietz und Gianmaria Bruni gewannen vor den Teamkollegen Michael Christensen und Kévin Estre.

In der GTE Am konnte Ferrari jedoch jubeln. François Perrodo, Emmanuel Collard und Nicklas Nielsen siegten im 488 GTE Evo von AF Corse. In der LMP2-Klasse gewannen Nicolas Lapierre und Antonin Borga im Oreca 07 vom Neueinsteiger-Team Cool Racing. Das nächste Rennen der FIA WEC findet am 6. Oktober in Fuji/Japan statt.

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