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Ohne Heckflügel: Peugeot zeigt Hypercar für Le Mans

Von Oliver Müller
Das neue Hypercar für die FIA WEC und somit auch für die 24 Stunden von Le Mans hat ein ganz ungewöhnliches Aussehen. Es fehlt der sonst übliche Heckflügel. Peugeot nennt den Rennwagen 9X8.

In der FIA WEC stehen die Zeichen derzeit auf Wandel. An der Spitze des Feldes wurden zu Saisonbeginn die Hypercars (LMH) eingeführt, welche die LMP1 als Königsklasse ablösten. In der Saison 2022 wird auch Peugeot in die Hypercar-Klasse einsteigen. Dafür wird in der Nähe von Paris gerade ein entsprechendes Fahrzeug entwickelt. Nun hat der französische Hersteller einen ersten Einblick auf den Renner gewährt, der auf den Namen 9X8 hört.

Der Knaller dabei: Der Peugeot kommt ohne einen Heckflügel aus. «Die Entwicklung des 9X8 war eine leidenschaftliche Erfahrung, weil wir die Freiheit hatten, ungewöhnliche Wege zu gehen, zu innovieren und zu erkunden, um die Leistung des Autos und insbesondere seine Aerodynamik zu optimieren. Das Reglement sieht vor, dass nur ein verstellbares aerodynamisches Element zulässig ist – ohne jedoch zu spezifizieren, dass es der Heckflügel sein muss. Unsere Berechnungen und Simulationen haben gezeigt, dass eine hohe Performance auch ohne einen Heckflügel effektiv möglich ist», so Olivier Jansonnie, der technische Direktor von Peugeot im WEC-Programm.

Auch die Scheinwerfer und die Heckleuten haben ein recht ungewöhnliches Design. Die Länge des 9X8 beträgt 5 Meter, die Breite 2,080 Meter und die Höhe 1,180 Meter. Der Radstand beläuft sich auf 3,045 Meter. «Die Gesamtlinie des Peugeot 9X8 drückt die Stilmerkmale der Marke aus, während seine schlanken, rassigen und eleganten Formen Emotionen und Dynamik wecken», beschreibt Matthias Hossann (Designdirektor bei Peugeot) das Resultat seiner Arbeit.

Herzstück des 9X8 ist ein V6-Twin-Turbomotor mit 2.6 Litern Hubraum. Das Aggregat ist schon seit April 2021 auf dem Prüfstand im Einsatz. Zusätzlich zum Verbrennungsmotor ist im 9X8 noch ein Hybridsystem verbaut. Hier wird gesammelte Bremsenergie über einen Elektromotor auf die Vorderräder abgegeben. Der Elektromotor arbeitet mit 900 Volt und hat eine Leistung von 200 kW. Gemäß Reglement darf die maximale Leistung des Hypercars (also Motor und Hybridsystem zusammen) jedoch 500 kW nicht überschreiten. Bedeutet: Sobald der Elektromotor zugeschaltet wird, wird der Verbrenner auf nur 300 kW begrenzt.

Auch der Fahrerkader steht schon fest: Den 9X8 pilotieren Kevin Magnussen, Jean-Eric Vergne, Loic Duval, Paul di Resta, Gustavo Mezenes und Mikkel Jensen. James Rossiter übernimmt die Rolle des Simulator- und Reservepiloten.

Peugeot stößt somit zu Toyota und Glickenhaus, die bereits 2021 mit ihren Hypercars in der FIA WEC unterwegs sind. Ab 2023 kommt dann noch Ferrari in der Klasse hinzu.

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