6h Spa: Alpine A480 wird nun ordentlich eingebremst

Von Oliver Müller
Gewann den WEC-Auftakt in Sebring: Der Alpine A480

Gewann den WEC-Auftakt in Sebring: Der Alpine A480

Die Regelhüter der Sportwagen-WM doktern weiter an der BoP für die Hypercar-Klasse herum. Nun wurden dem Siegerauto des Saisonauftakts in Sebring ordentlich PS entzogen, damit das nächste Rennen spannender wird.

Im GT-Sport macht eine BoP (Balance of Performance) Sinn. Denn die Hersteller bauen ihre Rennwagen auf ganz unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten auf. Durch eine Angleichung werden entsprechende Vor- und Nachteile der Konzepte ausgeglichen. Im Prototypensport beginnen die Hersteller bei der Entwicklung mit einem weißen Blatt Papier. Dort herrschte in der Vergangenheit der Ansatz vor, dass das beste Auto auch gewinnen soll. Seit einiger Zeit gibt es aber auch im Prototypensport eine BoP.

Dies hat zur Folge, dass die Rennen künstlich wurden und in Bezug auf den sportlich/technischen Aspekt verlieren. Die aktuelle Saison gibt das beste Beispiel: Vor dem Saisonauftakt in Sebring wurde der Toyota GR010 Hybrid ordentlich kastriert. Das Fahrzeug darf seine Hybrid-Power auf der Vorderachse erst ab 190 km/h einsetzen (zuvor lag die Schwelle bei 120 km/h). Der Hintergrund: Bald kommen die LMDh-Fahrzeuge in die Hypercar-Klasse. Diese haben aber keinen Allrad verbaut. Doch eine BoP zwischen Allradlern und Hecktrieblern funktioniert nicht wirklich. Somit muss dem Toyota der Allrad ausgetrieben werden.

Mit der 190 km/h Schwelle sah der Toyota in Sebring aber kein Land gegen den Alpine A480. Nicht, weil der Toyota nun auf einmal ein schlechtes Auto wäre, sondern weil die BoP-Parameter einfach nicht mehr gepasst haben. Der Alpine gewann das Rennen in Sebring deutlich.

Vor dem nun anstehenden Rennen in Spa (7. Mai 2022) kam, was kommen musste. Nun wurde der Alpine eingebremst. Das Fahrzeug ist ein alter LMP1 und somit sowieso nur mit Sondergenehmigung in der Hypercar-Klasse zugelassen. Anstatt von 430 kW wurde die maximale Leistung des französischen Boliden nun auf 410 kW festgelegt (bei 8500 Umdrehungen pro Minute). Das Gewicht blieb mit 952 kg gleich - genauso wie die Energie pro Stint mit 797 Megajoule.

Nun der Blick in die Kristallkugel: Wahrscheinlich gewinnt Toyota das Rennen in Spa. Dann steht das Heimspiel von Alpine bei den 24h Le Mans (11./12. Juni 2022) an. Dafür wird womöglich Alpine wieder Zugeständnisse bekommen - und so schaukelt man sich dann durch die Saison.

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