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Nichts für die Ewigkeit

Kolumne von Guido Quirmbach
Das Peugeot-Zelt in Sebring wird nicht mehr gebraucht

Das Peugeot-Zelt in Sebring wird nicht mehr gebraucht

Der Rückzug von Peugeot kam sehr überraschend, zeigt aber auch die Unberechenbarkeit des Werkssports.

Vor einem Jahr bei der Präsentation des Peugeot 908 forderte Peugeot-Sportchef Olivier Quesnel den ACO auf, aus dem ILMC eine offizielle Weltmeisterschaft zu machen. Nun, wer die Vergangenheit kennt, kann sich in etwa vorstellen, wie schwer der Schritt für den ACO war, sich mit der FIA ein Bett zu teilen und tatsächlich eine WM ins Leben zu rufen.

12 Monate nach der Forderung ist die Weltmeisterschaft da, Peugeot aber nicht mehr.

Der Rückzug kam für die Sportabteilung total überraschend. Am kommenden Wochenende sollte in Sebring getestet werden. Einiges an Material hatte bereits den Weg nach Florida angetreten und kann nun ungebraucht wieder zurück über den Grossen Teich geschickt werden.

Der Rückzug zeigt wieder einmal, wie unberechenbar Werke im Motorsport sind. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Motorsport ist für Fahrzeug-Hersteller ein Instrument der Marketing-Kommunikation. Für die einen nur Werbung und Eventplattform, für andere eine Demonstration technischer Kompetenz. Aber nirgendwo ist Motorsport eine Notwendigkeit und schon gar nicht für die Ewigkeit.

Wenn massive Einsparungen bis hin zu Stellenabbau drohen, ist für Betriebsrat und Gewerkschaften der Motorsport ein gefundenes Fressen. Erst recht, wenn sich der Sport finanziell nicht selbst trägt. Da braucht man gute Argumente. Umso mehr muss man Mercedes und Audi dankbar sein, wo der Motorsport zumindest teilweise in der Vergangenheit auch schon auf der Kippe stand, der Vorstand aber auch in unternehmerisch schwierigeren Zeiten weiterhin die notwendigen Budgets freigegeben hat. BMW und Toyota bewiesen in der jüngeren Vergangenheit in der Formel 1, dass es auch anders gehen kann, und nun leider auch Peugeot.

Der Rückzug zeigt aber auch, wie viel Geld die Langstrecken-WM für ein gesamtsiegfähiges Werksteam in Verbindung mit den 24 Stunden von Le Mans kostet. Eine Konzernleitung braucht sicher ein politisches Signal in schweren Zeiten. Doch auch das muss sich rechnen. Denn ein grosser Teil des Budgets ist ja bereits für die Entwicklung draufgegangen, dazu kommen bestehende oder für die Saison 2012 abgeschlossene Verträge, aus denen man auch nicht überall einfach kostenlos aussteigen kann. Die dennoch einzusparende Summe muss also enorm hoch sein, sonst würde der Konzern all die bereits getätigten Investitionen für 2012 nicht mit einem Schlag abschreiben.

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