KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pescarolo Team wird abgewickelt

Von Oliver Runschke
Die Füsse wird Pescarolo nun sicher nicht hochlegen

Die Füsse wird Pescarolo nun sicher nicht hochlegen

Henri Pescarolo steht abermals vor einem Scherbenhaufen

Henri Pescarolo steht zum zweiten Mal innerhalb von 2,5 Jahren vor einem Trümmerhaufen. Am Dienstagnachmittag entschied das Handelsgericht von Le Mans, dass der 2011 von Pescarolo gegründete Rennstall «Pescarolo Team» liquidiert wird. Pescarolo war seit Juli in einer Art Sanierungsverfahren unter Selbstverwaltung, einer Vorstufe eines Insolvenzverfahrens. Doch Pescarolo konnte sein Team nicht aus der Krise führen, mangels Erfolg wurde nun angeordnet das Team abzuwickeln.

«Ich hatte diesen Schritt erwartet», sagte Henri Pescarolo am Dienstag gegenüber der französischen Zeitung «Le Maine Libre». «Am ersten Tag mit unseren neuen Partnern (Luxury Racing) im vergangenen Jahr wusste ich bereits, dass wir nach Le Mans grosse Probleme haben werden».

Hierzu äusserte sich Pescarolo auch bereits im Speedweek-Interview im Juni.

Bei der Auswahl seiner Partner hatte Pescarolo in den vergangenen Jahren kein glückliches Händchen. Die Partnerschaft mit dem Industriellen Jean Py von Sora Composites endete im Debakel, Py stellte wirtschaftliche Interessen vor den Rennstall. Pescarolo durfte am Ende nicht einmal mehr an die Boxenmauer, das Team war wirtschaftlich am Ende, musste Le Mans auslassen und meldete im Juli 2010 Insolvenz an.

Für 400.000 Euro ersteigerten Jacques Nicolet von OAK Racing und Joel Riviere am 15. Oktober 2010 das gesamte Material und gaben es Pescarolo zurück. Einem modernen Märchen gleich, gewann Pescarolo 2011 gleich in Le Castellet das Comeback-Rennen der LMS und holte am Jahresende den Titel, ging aber dann eine Kooperation mit Luxury Racing ein, die in Sebring 2012 verkündet wurde. Es folgte im Frühjahr eine dubiose Schlammschlacht zwischen Pescarolo und dem inzwischen von der Bildfläche verschwunden Luxury-Team, die Gerichte in Frankreich und Belgien beschäftige.

Der Le Mans-Einsatz mit dem unsäglichen zum Pescarolo 03 umgebauten Aston Martin AMR-One endete in Le Mans 2012 ebenso im Debakel wie der Einsatz des betagten Dome.

Wie es mit dem mittlerweile 70-Jährigen Pescarolo im Motorsport weitergeht ist ungewiss. Die Werkstatt im Tecnoparc von Le Mans, im Innenteil der Rennstrecke, ist im Privatbesitz des vierfachen Le Mans-Siegers. Zuletzt hatte Sébastien Loeb Racing-Geschäftsführer Dominique Heinz anklingen lassen, eine Kooperation mit dem französischen Nationalhelden eingehen zu wollen.

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