Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Die GTE-Klasse für 2016: Blick auf die Fahrzeuge

Von Oliver Müller
Schöne Kurven: Nicht nur der neue Ford GT verspricht, ein Hingucker zu werden.

Schöne Kurven: Nicht nur der neue Ford GT verspricht, ein Hingucker zu werden.

SPEEDWEEK.com gab kürzlich einen kleinen, technischen Einblick in die neue GTE-Klasse. Jetzt schauen wir explizit auf die einzelnen Fahrzeuge, welche die Hersteller aktuell für die kommende Saison vorbereiten.

Eines noch vorweg: Die GTE-Modelle Jahrgang 2016 werden zunächst nur in der FIA WEC (inklusive der 24 Stunden von Le Mans) und der IMSA-Serie zugelassen sein. Sowohl in der asiatischen, als auch in der europäischen Le Mans Serie dürfen die Renner erst 2017 antreten.

Das sind die Fahrzeuge nach neuem Reglement:

Aston Martin Vantage V8 GTE
Die 2016er-Version des Autos wurde vor kurzem in England fertig gestellt. Dabei handelt es sich jedoch lediglich um eine Anpassung des aktuellen Modells an die neuen Regeln. Testfahrten wurde aber noch nicht unternommen. Die sowieso schon hübsche Optik des Aston Martins soll durch die neuen, reglementbedingten Freiheiten bei der Aerodynamik weiter zulegt haben. Die Briten bleiben auch 2016 beim 4.3-Lite-Saugmotor. Der Plan ist, 2016 wieder in der FIA WEC anzutreten. Ein Auftritt bei den 24 Stunden von Daytona steht aktuell nicht auf der Agenda; könnte sich aber bei entsprechendem Interesse von Kundenfahrern noch ereignen.

BMW M6 GTE
Der BMW bildet eine Ausnahme. Das Auto wird eine Ableitung der GT3-Variante des M6 sein und nur in der IMSA-Serie antreten. Dennoch: Entgegen anders kursierender Gerüchte, wird das Auto der Münchner beim FIA-Test im französischen Ladoux anwesend sein. Denn auch für die IMSA-Serie muss das Auto auf einer FIA-Homologation basieren. Zwar kann die IMSA dann gewisse Änderungen vornehmen; grundsätzlich homologieren können die Amerikaner jedoch nicht.

Corvette C7.R

Das erste Fahrzeug wurde von Entwicklungspartner und Einsatzteam Pratt & Miller in den USA bereits aufgebaut und erste geheime Testrunden sollen auch schon gedreht worden sein. Das Auto wird sich vom 2015er Modell nicht wirklich unterscheiden. Die Anpassung der Aerodynamik und der Einbau der ab 2016 notwendigen Dachluke zur möglichen Bergung des Fahrers, werden die wichtigsten Unterschiede zur aktuellen C7.R sein. Auch der 5.5-Liter-V8-Saugmotor bleibt für 2016 verbaut. Am Werkseinsatz mit zwei Autos in der IMSA-Serie wird festgehalten. Der einzige Einsatz des neues Fahrzeuges in der FIA WEC wird beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans sein. Kundenfahrzeuge des neuen Modells sind für 2016 nicht geplant.

Ford GT
Der Newcomer aus Amerika ist der Ford GT. Das Auto wurde im Juni 2015 in Le Mans der Öffentlichkeit präsentiert. Angetrieben wird der Wagen von einem 3.5-Liter-Turbomotor. Seit Anfang des Sommers wird das Fahrzeug in den USA durch getestet. Somit sollte einem erfolgreichen Debüt Nichts im Wege stehen. Einsatzgebiet ist die FIA WEC und auch die IMSA-Serie mit jeweils zwei Wagen. Für Le Mans sind sogar vier Ford GT angedacht.

Ferrari 488 GTE
Auch die Italiener werden 2016 mit einem Turbomotor antreten. Der V8 im 488 GTE wird über 3.9 Liter Hubraum verfügen. Daher auch die Modellbezeichnung,
denn 488 ist der Hubraum einen einzelnen Zylinders. Der Wagen wird seit einigen Wochen in Italien getestet. Letzte Woche sind erste Bilder davon gezeigt worden. Vom 488 wird es ab 2016 auch wieder eine GT3-Variante geben. Das Fahrzeug soll von GT3 auf GTE (und umgekehrt) umrüstbar sein. Mit diesem Kniff möchte Ferrari die Verkaufszahlen im Kundensegment hochhalten. Nach Aufzeichnen von SPEEDWEEK.com wurden von der GTE-Variante des Vorgängers 458 Italia über 40 Wagen produziert. Dies wäre bei der akt uell beschränkten Einsatzmöglichkeit in nur sehr wenigen Rennserien sonst nur schwer möglich.

Porsche 911 RSR
Porsche wird das aktuelle Modell für 2016 nur überarbeiten. Das heisst: Die Aerodynamik wird dem neuen Reglement angepasst. Die ab nächstem Jahr erforderliche Sicherheitsluke im Dach haben die Zuffenhausener, trotz Mehrgewicht, schon seit 2013 verbaut. Diese muss folglich, im Gegensatz zu Aston Martin und Corvette, nicht nachgerüstet werden. Somit wird der aktuelle 911 RSR problemlos auf Stand 2016 umrüstbar sein. Das Auto wird dann auch über die in Amerika schon verwendete Frontlippe verfügen. Genauso wird die Position des Heckflügels analog zur 2015er IMSA-Version weiter hinten sein. Einsatzgebiet wird, obwohl noch nicht offiziell bestätigt, wieder die IMSA-Serie sein. Der Einsatz in der FIA WEC ist aktuell noch nicht sicher.

Hier geht es zum ersten Teil der Vorschau auf 2016.

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