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Sebastian Vettel: 2017 sein letztes Jahr bei Ferrari?

Von Andreas Reiners
Maurizio Arrivabene und Sebastian Vettel

Maurizio Arrivabene und Sebastian Vettel

Als Nico Rosberg Anfang Dezember seinen Rücktritt erklärte, schrillten in Maranello die Alarmglocken. Denn natürlich steht ein Sebastian Vettel bei Mercedes auf dem Zettel, wenn nach einem Topfahrer geschaut wird.

Vettel selbst beendete die Spekulationen jedoch sehr schnell und verwies auf seinen bis Ende 2017 laufenden Vertrag. Doch Mercedes-Motorsportchef hielt die Gerüchteküche am Kochen, zumindest was 2018 betrifft.

«Über Fahrer wie Vettel muss man immer nachdenken», sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff der Sport Bild.
Wie das Magazin berichtete, soll der neue Teamkollege von Lewis Hamilton nur mit einem Vertrag für die kommende Saison ausgestattet werden, 2018 könnte Mercedes erneut über einen personellen Wechsel im zweiten Cockpit nachdenken. «Dann sind einige namhafte Piloten ohne Vertrag«, sagte Wolff. Valtteri Bottas gilt inzwischen als heißer Kandidat für die Rosberg-Nachfolge.

Geht Vettel 2018 also zu Mercedes? Immerhin war Ferrari 2016 weit von Siegen entfernt, von einem möglichen Titel noch weiter. Über eine mögliche Vertragsverlängerung mit Vettel hat Ferrari-Präsident Sergio Marchionne noch nicht gesprochen, wie er beim traditionellen Weihnachts-Mittagessen verriet. Er sieht derzeit auch keinen Anlass dafür. «Dafür ist es zu früh. Zuerst muss er sich im neuen Auto wohlfühlen», sagte Marchionne.

Das tat Vettel 2016 im Grunde gar nicht, immer wieder wurde dem Deutschen zudem unterstellt, er sei demotiviert, weil es so gar nicht lief. Dem widersprach Teamchef Maurizio Arrivabene nochmals entschieden.

«Sebastian war am Dienstag noch hier, hat im Simulator gearbeitet und wiederholt, dass er mit Ferrari gewinnen möchte. Es liegt an uns, ihnen ein Auto zu geben, mit dem sie dazu in der Lage sein werden.»

Marchionne sieht das genauso, ist aber auch nicht blauäugig. Nur mit Zuneigung zum berühmtesten Rennstall der Welt kann man einen ehrgeizigen, viermaligen Weltmeister nicht auf Dauer bei der Stange halten. «Wir halten ein Auge auf ab 2018 verfügbare Fahrer. Seb müssen wir ein siegfähiges Auto geben, ansonsten ist es nutzlos, über die Zukunft zu reden. Er will mit uns gewinnen, das wissen wir», so der 64-Jährige.

Aber Marchionne will auch etwas von Vettel zurück. Der Deutsche hatte in der vergangenen Saison seinem Unmut sehr oft verbal kundgetan, schimpfte am Funk bisweilen wie ein Rohrspatz. Zeichen für gewachsenen Frust, urteilten viele im Fahrerlager.

«Er muss mit Vertrauen fahren, mit mehr Ruhe und weniger Aufruhr. An das Gewinnen denken, und sich nicht in persönlichen Duellen aufreiben», forderte Marchionne.

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