Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

McLaren: Zoff mit Fernando Alonso unausweichlich?

Von Vanessa Georgoulas
Kein einfacher Teamkollege: Fernando Alonso wird auch für Stoffel Vandoorne eine besondere Herausforderung

Kein einfacher Teamkollege: Fernando Alonso wird auch für Stoffel Vandoorne eine besondere Herausforderung

Auf der Strecke gehört Fernando Alonso zu den Besten. Doch der zweifache Champion ist kein einfacher Teamkollege, wie etwa Lewis Hamilton erfahren durfte. Nun fragen sich alle: Was passiert mit Stoffel Vandoorne?

Für jeden Experten im Formel-1-Fahrerlager ist klar: Fernando Alonso gehört zu den besten Piloten, die derzeit auf den Rennstrecken dieser Welt unterwegs sind. Auch wenn der letzte Titelgewinn des 35-Jährigen aus Oviedo bereits zehn Jahre zurückliegt, zweifelt kein Kenner an den Fahrkünsten des Spaniers, der mit Ferrari und bisher auch mit McLaren-Honda eine schwierige Phase durchstehen musste.

Der Routinier nimmt es mit Humor – von gelegentlichen Funksprüchen mal abgesehen, die Alonsos pure Verzweiflung am Steuer spiegelten und für viele Schlagzeilen sorgten. Meist hatte sich der WM-Zehnte von 2016 in der vergangenen Saison aber im Griff – wohlwissend, dass es nicht viel bringt, seinem Frust öffentlich Luft zu machen. Die Team-Schelte vor laufender Kamera hat sich der Profi meist verkniffen, dennoch fand er klare Worte, wenn die Schwächen seines Dienstwagens angesprochen werden.

Auch wenn es um seinen neuen Teamkollegen geht, findet Alonso klare Worte. Der 32-fache GP-Sieger, der spätestens seit seinem McLaren-internen Streit mit Lewis Hamilton anno 2007 als schwieriger Teamkollege gilt, betont im F1i.com-Interview mit Blick auf Stoffel Vandoorne: «Er ist nicht da, um mit mir um den Titel zu kämpfen. Unser Ziel ist ein anderes. Wir müssen gegeneinander kämpfen aber auch zusammenarbeiten. Nur so können wir sicherstellen, dass diese schwierige Phase so kurz wie möglich ausfällt.»

Und Alonso stellt klar: «Er ist ein sehr guter Fahrer, bringt frischen Wind ins Team. Er ist unglaublich talentiert, wie er in der GP2 und in der japanischen Super-Formula im vergangenen Jahr bewiesen hat. Ich kann mich aber auch gut erinnern, als ich zu Renault zurückging und (Nelson, Anm.) Piquet jr. an meiner Seite hatte. Dann kam Romain Grosjean, von dem es auch hiess, dass er sehr schnell sein würde, was er aber nicht war. Das gleiche passierte bei Ferrari mit (Felipe, Anm.) Massa. Er war da schon einige Jahre bei den Roten, aber dennoch nicht schneller. Dann kam Kimi (Räikkönen, Anm.), von dem jeder sagte, dass er ein Weltmeister ist – und auch er war nicht schneller. Also warten wir mal ab, was passiert. Ich mach mir keine Sorgen und ich habe auch keine Angst.»

Auch Vandoorne weiss, dass sein McLaren-Honda-Team erst wieder an die Spitze kommen muss, bevor es ernst wird: «Das Hauptziel lautet, zusammen mit Alonso zu arbeiten, um das Team wieder an die Spitze zu bringen», erklärte der 24-Jährige dem belgischen TV-Sender «Sporza». «Sobald wir gute Ergebnisse einfahren, wird es natürlich etwas mehr Konkurrenz zwischen uns geben. Das ist doch ganz normal in der Formel 1. Aber zuallererst geht es darum, viel zu lernen.»

Vandoorne gesteht: «Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass ich eine Saison in Angriff nehmen werde, bei der ich nicht weiss, wie es laufen wird.»

Dennoch betont auch er selbstbewusst: «Doch ich persönlich fühle mich bereit, um den WM-Titel zu kämpfen. Alonso ist auf jeden Fall ein guter Massstab. Er ist ein zweifacher Weltmeister und nahezu das ganze Fahrerlager denkt, er ist der beste GP-Pilot im aktuellen Feld. Für mich ist es deshalb sehr positiv, dass ich an seiner Seite antreten kann. Bei McLaren werden die Fahrer gleich behandelt, wir werden also beide die gleichen Chancen haben. Und natürlich wird man uns vergleichen.»

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