Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Formel 1: Ressourcen-Schlacht mit mässigem Erfolg

Von Otto Zuber
Gelungener Einstieg trotz beschränkter Ressourcen: Die Haas-Truppe hatte auch ohne Foto allen Grund zum Strahlen

Gelungener Einstieg trotz beschränkter Ressourcen: Die Haas-Truppe hatte auch ohne Foto allen Grund zum Strahlen

Die Formel 1 sei viel zu teuer geworden, klagen nicht wenige Rennställe und viele Fans. Doch ein Blick auf die Saison 2016 zeigt: Viele Ressourcen bedeuten nicht automatisch auch mehr Erfolg...

Dass man in der Formel 1 auch mit vergleichsweise bescheidenem Budget und wenig Ressourcen weit kommen kann, hat das Force India-Team im vergangenen Jahr bewiesen. Der Rennstall des indischen Investors Vijay Mallya belegte mit 173 WM-Punkten den starken vierten Platz in der Team-Wertung – und das, obwohl das Budget mit geschätzten 85 Millionen Euro verhältnismässig klein ausfällt. Kein anders Team im Feld hat mit so wenig Geld derart viele WM-Punkte geholt.

Durch seine Effizienz konnte der kleine Privatrennstall Rivalen hinter sich lassen, die weitaus mehr Mittel als Force India einsetzen können. Doch um in der höchsten Formelsport-Klasse erfolgreich zu sein, bedarf es mehr als nur einer grossen Mannschaft, wie auch das Beispiel Haas beweist. Der Neueinsteiger aus Amerika sammelte dank eines starken Business-Modells, das eine enge technische Partnerschaft mit Ferrari umfasste, deutlich mehr Zähler als etwa das Renault-Werksteam.

Darauf verweist auch GP-Star Kevin Magnussen, der die Franzosen nach nur einem Jahr verlässt. Denn er will in der anstehenden Saison mit dem deutlich kleineren Haas-Team einen Neuanfang wagen. Die US-Amerikaner haben die Debütsaison 2016 mit 29 WM-Punkten auf dem achten Rang abgeschlossen und sich damit in der Team-Wertung direkt vor Renault (8 WM-Punkte) klassiert.

Magnussen betont denn auch: «Ich habe erlebt, dass viele Ressourcen kein Garant für Erfolg sind.» Der 24-Jährige aus Roskilde weiss: «Man kann noch so viele Mitarbeiter haben, wenn die Leute nicht an einem Strang ziehen, ist das wenig wert. Ich denke, ein klassisches Rennteam wie Haas zeigt auf, wie man es richtig macht. Denn man kann nicht einfach Leute in einem Projekt vereinen und erwarten, dass es dann automatisch gut läuft.»

«Es war interessant, diesen Unterschied zu erkennen», erklärt Magnussen, der sich auch auf seinen neuen Teamkollegen Romain Grosjean freut: «Er ist zweifelsohne ein sehr fähiger Pilot und ich hoffe, dass wir viel voneinander lernen können. Aber natürlich wäre ich enttäuscht, wenn ich ihn nicht schlage, denn als Fahrer willst du immer alle anderen Gegner im Griff haben.»

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