Daniel Ricciardo (Red Bull/4.): «Ein Fragezeichen»

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Daniel Ricciardo hat vor einem Jahr in Baku gewonnen und ist als China-Sieger nach Aserbaidschan gekommen. Startplatz 4 ist eine gute Ausgangsposition. Aber Daniel warnt: «Es gibt Fragezeichen.»

Vor einem Jahr hat Daniel Ricciardo den durchgeknallten Strassen-GP von Baku als Sieger beendet. Damals ist der Australier von Startplatz 10 losgefahren, jetzt wird er aus der zweiten Startreihe starten können. «Das war eine blitzsaubere letzte Runde», sagt Ricciardo, der vor zwei Wochen in China triumphiert hat. «Das kann ich über den ersten Einsatz nicht behaupten. Da habe ich in Kurve 15 die Mauer gestreift, zum Glück nicht besonders stark. Aber das war schon grenzwertig. Ich habe mich zusammengerissen, die zweite Runde war in Ordnung.»

Ironischerweise spendierte ausgerechnet der Ferrari von Kimi Räikkönen am Schluss einen Windschatten. Wie viel war das wert? Daniel lacht: «Vielleicht eine Zehntelsekunde.» Die Antwort wird von einem Zwinkern begleitet, denn natürlich weiss Daniel genau, dass die eine Zehntelsekunde ziemlich genau der Abstand zum fünftplatzierten Max Verstappen ist.

Aber ob Vierter oder Fünfter spielt angesichts des kommenden Wahnsinns eines Baku-GP keine Rolle. Längst denkt Ricciardo ans Rennen: «Das Qualifying ist immer wichtig, aber der Grand Prix vom vergangenen Jahr hat gezeigt – besonders hier ist Sonntag der grosse Tag. Ich glaube, wir haben ein gutes Auto. Aber es gibt schon Fragezeichen. Keiner von uns weiss, in welchem Zustand sich morgen die Strecke zeigen wird.»

Die Aserbaidschaner sagen: Der Wind wird nochmals auffrischen und am Sonntag böig und unberechenbar. Daniel: «Mir wird auch gesagt, dass es mit dem Wind kühler wird, und das kann alles auf den Kopf stellen. Körnen wird im Rennen ein Thema sein, wenn sich also auf der Reifenoberfläche kleine Gummikügelchen bilden. Wenn wir das Reifen-Management im Griff behalten, dann können wir auf einen starken Rennwagen vertrauen.»

Was ändert der Wind genau? Daniel versucht einen Vergleich: «Normalerweise bauen unsere Autos so viel Abtrieb auf, dass du auf einer Geraden die Hände vom Lenkrad nehmen könntest. Das wagt hier in Baku gewiss keiner! Denn du hast alle Hände voll zu tun, deinen Renner unter Kontrolle zu haben, wenn der Wind durch die Häuser pfeift. Die Autos fühlen sich schrecklich an, wenn der Wind auffrischt.»

Nick Chester, Chassis-Chef von Renault: «Wind macht einen sehr grossen Unterschied, weil die Autos auch auf Veränderungen des Gierwinkels sehr sensibel reagieren. Wind kann die Strömung um den Wagen so beeinflussen, dass der übliche Fluss unterbrochen wird und Abtrieb nachlässt oder gar abreisst.» Und schon verpasst ein Pilot seinen Bremspunkt.

Red Bull Racing-Pilot Daniel Ricciardo: «Klar lässt sich einwenden, die Verhältnisse seien für alle gleich. Aber Fakt ist, dass eben nicht alle Autos auf Wind gleich sensibel reagieren. Wir haben in der Regel Autos, die aerodynamisch sehr hochgestochen sind, also sind sie eher anfällig für Wind.»

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