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Spanien-Sieger Lewis Hamilton (Mercedes) als Rätsel

Von Rob La Salle
Martin Brundle und Lewis Hamilton

Martin Brundle und Lewis Hamilton

​Der Engländer Martin Brundle bewundert Lewis Hamilton – der Mercedes-Star hat in Spanien eine makellose Leistung gezeigt. Aber Brundle stellt fest: «Hamilton bleibt für mich ein Rätsel.»

Lewis Hamilton fuhr auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya unwiderstehlich zu seinem 64. GP-Triumph, zum 41. Mal von der Pole-Position, womit er Michael Schumacher einen weiteren Formel-1-Rekord abgenommen hat. Es ist der zweite Saisonsieg von Hamilton nach Baku, der zweite in Folge, sein dritter auf dieser Strecke nach 2014 uns 2017. Es ist ferner die 30. Punktefahrt in Folge, auch dies neuer Rekord. Sky-GP-Experte Martin Brundle (58) weiss: «Wenn bei Lewis alles stimmt, dann ist er so gut wie unschlagbar. Aber letztlich bleibt Hamilton für mich ein Rätsel.»

Der 158fache GP-Teilnehmer Brundle vertieft: «Hamilton trägt sein Herz auf der Zunge. Er scheint stark davon beeinflusst zu werden, was in seinem Leben um ihn herum passiert. Ich halte ihn für einen guten Menschen, der sich um seine Lieben kümmert, ich halte ihn überdies für einen professionellen und kompletten Sportler. Aber auch wenn die Gemütsverfassung von Hamilton wie ein offenes Buch ist, bleibt er für mich ein Rätsel. Ich kenne ihn seit vielen Jahren, aber ich würde nicht behaupten, sein Freund zu sein. Ich bin vielmehr der Mann, der ihm ein Mikro unter die Nase erhält», sagt Brundle in seiner Kolume für die britische Sky.

«Ich sah die Dominanz von Spanien kommen, so gelöst und glücklich wie er war. Im Rennen lief alles derart mühelos, dass er sogar dazu überging, den Grand Prix als einen 66 Runden währenden Test zu betrachten, in dem er das Verhalten seines Autos besser studieren konnte, um seinen Ingenieuren noch fundiertere Aussagen schenken zu können. Über die Sicht nach hinten wird er wenig zu sagen haben, denn da war keiner.»

«Nach dem Rennen sprach er mit Klarheit und Logik, mit Intelligenz und Bescheidenheit. Seine Leidenschaft für den Sport und der Wille, den fünften Titel zu erobern, das war alles greifbar. Und was seine Stimmungsschwankungen angeht: Wir alle haben unsere Launen, aber den meisten von uns schauen nicht Millionen von Leuten dabei zu. Also wieso sollte es bei Hamilton anders sein? Wenn alles in Einklang ist, sehe ich niemanden, der ihn schlagen kann. Speed hatte er schon immer, aber im Laufe der Jahre hat er sich auch Finesse angeeignet.»

Brundle, Sportwagen-Weltmeister 1988 und Le-Mans-Sieger 1990 mit Jaguar, weiter: «Ferrari kämpfte mit Reifenproblemen, und zum Schluss des Rennens hatte Sebastian Vettel nicht einmal den Speed, um Max Verstappen zu gefährden. Und der fuhr mit beschädigtem Frontflügel! Kimi Räikkönen hatte ein Motorproblem, so dass Mercedes in der WM um 27 Punkte davongezogen ist. Ferrari hatte in Spanien einfach nicht den Speed, um einen Podestplatz herauszufahren. In Monaco muss von Ferrari eine ganz starke Reaktion kommen.»

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