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Mika Häkkinen: Was Sebastian Vettel jetzt braucht

Von Rob La Salle
Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

​Nach dem Silverstone-GP war Sebastian Vettel noch WM-Leader. Seither hat Lewis Hamilton 48 Punkte mehr erkämpft als der Ferrari-Star. Auch der zweifache Weltmeister Mika Häkkinen wundert sich.

Was ist mit Ferrari und Sebastian Vettel los? In den vergangenen fünf Rennen hat der Deutsche nur noch einmal gewinnen können, in Belgien, der Engländer hingegen vier Mal (Deutschland, Ungarn, Italien und zuletzt Singapur). Auch der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen findet: «Der Sieg in Singapur war für Lewis ein grosser Schritt Richtung WM-Titel.» In seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet führt der 49jährige Finne weiter aus: «Jeder hatte erwartet, dass sich Mercedes beim Nacht-GP schwertun würde. Aber dann waren sie überaus konkurrenzfähig. Das beweist mir, welche Fortschritte mit dem Silberpfeil erzielt worden sind.»

«Auch wenn Ferrari das beste Auto zu haben scheint, erzielt Mercedes die besseren Ergebnisse – weil sie es schaffen, das Beste aus dem Silberpfeil zu holen, weil ihre Rennstrategie in der Regel sehr gut ist und weil die Partnerschaft zwischen Hamilton und Bottas funktioniert.»

Der 49jährige Mika weiter: «Die Pole-Position von Lewis Hamilton war der Grundstein zum Sieg. Ich dachte mir schon, dass der Brite grosse Chancen auf einen weiteren GP-Triumph haben würde. Denn Max Verstappens Auto war auf den Geraden zu langsam, und Ferrari zeigte erneut ein vermurkstes Wochenende.»

«Ferrari sollte zu diesem Zeitpunkt locker in WM-Führung liegen, aber es gab einfach zu viele Fehler und seltsame Entscheidungen. Vettels Mauerkuss am Freitag störte den Rhythmus. Die Italiener schienen das weggesteckt zu haben, wie die ersten beiden Plätze im letzten freien Training zeigten. Dann aber verstand ich die Reifenwahl für Quali 2 nicht, da wurde ein Experiment mit der härteren Mischung versucht, das prompt schiefging – aus meiner Sicht war das keine optimale Vorbereitung für den Kampf um die Pole. Ferrari macht sich selber das Leben schwer.»

«Das Rennen wurde für Ferrari im Allgemeinen und für Sebastian Vettel im Besonderen zu einer herben Enttäuschung. Ich habe gelesen, wie er sagte – er wünschte sich hin und wieder, er könnte Michael Schumacher um Rat fragen. Das kann ich verstehen. Michael hat extrem eng zusammengearbeitet mit Management und führenden Technikern, er wusste genau, wie er das Meiste aus Ferrari herausholt.»

«Manchmal habe ich den Eindruck, dass Vettel ein wenig den Glauben daran verliert, dass er bei Ferrari die notwendige Unterstützung erhält. Aber wenn ein Pilot anfängt, über Dinge ausserhalb des Cockpits nachzudenken, dann kann das zum echten Problem werden. Du musst konzentriert bleiben. Wenn Vettel erneut Weltmeister werden will, braucht er einen glasklaren Kopf. Mit vierzig Punkten Rückstand wird Sebastian sehr viel Arbeit haben an den letzten sechs GP-Wochenenden.»

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