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Lando Norris, McLaren: Mauerkuss, fragwürdiger Befehl

Von Adam Cooper
Lando Norris wurde an die Box zitiert

Lando Norris wurde an die Box zitiert

Der Engländer Lando Norris war heilfroh, den achten Platz beim Strassen-GP von Baku ins Ziel gebracht zu haben. Aber wie war das nun mit seinem Mauerkuss und der angeblichen McLaren-Stallorder?

Mauerküsse gab es am Baku-Wochenende zuhauf, obgleich nicht alle so spektakulär wie bei Robert Kubica und Charles Leclerc am Samstag. McLaren-Fahrer Lando Norris nach seiner feinen Fahrt zum achten Platz in Baku: «Ich habe die Mauern mehrfach berührt. Am heikelsten war ein Mauerkuss drei oder vier Runden vor Schluss, das war ein tüchtiger Schlag. Aber zum Glück hielt mein Auto das aus. Es ist auf dieser Strecke sehr leicht, einen Fehler zu machen.»

Norris folgte zu Beginn des Rennens Racing-Pilot-Pilot Sergio Pérez wie ein Schatten, dahinter drängelte sein McLaren-Stallgefährte Carlos Sainz. Dann kam vom McLaren-Kommandostand der seltsame Befehl an Norris zu einem zweiten Stopp. Das kostete den englischen Teenager den siebten Platz, der an Sainz ging. Für McLaren war die Punktebeute die gleiche.

Norris weiter: «Ich war auf den Geraden nicht schnell genug, um Pérez angreifen zu können. Wie sich zeigte, schaffte das auch Carlos nicht. Dennoch haben wir üppig Punkte eingefahren.»

So üppig, dass sich im dichten Mittelfeld alles geändert hat. Vor dem Baku-GP lagen Renault und Alfa Romeo-Sauber in der Markenwertung gleichauf hinter den drei Top-Teams. Nun lautete die neue Reihe: 4. McLaren (18 Punkte), 5. Racing Point (17), 6. Alfa Romeo-Sauber (13), 7. Renault (12), 8. Haas (8), 9. Toro Rosso (4).

Aber wieso der Boxenstopp? Sportchef Gil de Ferran nennt die Taktik des englischen Traditionsrennstalls «aggressiv-defensiv. Lando war auf älteren Reifen unterwegs, und wir wussten nicht, wie die sich verhalten würden, wenn die Fahrt nach der virtuellen Safety-Car-Phase freigegeben wird. Uns fehlten wegen des verpatzten Freitags die Erfahrungswerte. Da wir gegen hinten viel Luft hatten, holten wir Norris für einen frischen Satz Reifen herein. Das warf ihn zwar hinter Carlos zurück. Aber wir spekulierten auf eine weitere, richtige Safety-Car-Phase. Dann wäre Norris schon mit neuen Reifen ausgestattet gewesen und hätte einen Vorteil erhalten.»

«Wir haben uns also abgesichert mit dem Wissen: Egal, was gegen Ende des Rennens geschehen würde, Lando hatte neue Reifen. Dann ist nichts passiert. Aber wir fanden, die Gelegenheit sei günstig.»

Um genau zu sein, waren die weicheren Pirelli gegen Schluss des Rennens kein Vorteil, wie auch Charles Leclerc merken musste. Lando Norris: «Ich machte keinen Boden gut, ich verlor eher Zeit. Aber wir mussten das als Team versuchen. Gut, ich habe dadurch zwei Punkte verloren, das ist aber nicht schlimm. Wir sahen eine Chance, wir wollten sie ergreifen, das hat nicht nach Wunsch funktioniert. Das Team hat durch nichts verloren, sondern nur gezeigt, dass wir querdenken können. Also ist unterm Strich alles in Ordnung.»

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