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Tobias Moers: Von AMG-Mercedes zu Aston Martin

Von Mathias Brunner
​Der britische Luxusfahrzeughersteller Aston Martin steckt tief in der Krise. Dafür muss CEO Andy Palmer mit sofortiger Wirkung gehen. Sein Nachfolger wird Mercedes-AMG-Manager Tobias Moers.

Was die «Financial Times» als erste Zeitung berichtet hatte, ist nun von Aston Martin bestätigt: Der englische Geschäftsleiter Andy Palmer (56) verlässt mit sofortiger Wirkung das Unternehmen, sein Nachfolger heisst Tobias Moers. Der 54jährige Freiburger ist seit 2013 Chef des Mercedes-Sportwagenablegers AMG. Bis Moers übernimmt, leiten Produktions-Chef Keith Stanton und Verwaltungsrats-Chef Lawrence Stroll die Firma.

Aston Martin hat schon vor der Coronakatastrophe hohe Verluste eingefahren – die Kosten sind zu hoch, die Verkäufe zu schwach. Der Kanadier Lawrence Stroll war im vergangenen Januar durch eine Kapitalspritze zum neuen starken Mann von Aston Martin geworden. Für den erfolgreichen Unternehmer ist Moers die Idealbesetzung, um den Sportwagenhersteller wieder auf Kurs zu bringen. «Tobias Moers ist ein ausserordentlich talentierter Auto-Profi und hat seine Leader-Qualitäten mehrfach unter Beweis gestellt. Seine Karriere im Daimler-Konzern spricht für sich. Wir haben eine langjährige und erfolgreiche Partnerschaft mit Daimler, die weitergeführt werden soll. Wir halten Tobias Moers für den richtigen Mann, um unsere neue Strategie umzusetzen und das Potenzial von Aston Martin zu erschliessen.»

Tobias Moers sagt: «Ich hatte immer schon eine Leidenschaft für Hochleistungs-Fahrzeuge, und ich freue mich darauf, für diese Kult-Marke arbeiten zu dürfen, mit der wir schon länger eine technische Partnerschaft pflegen.»

Die Aktie von Aston Martin befindet sich seit dem Börsengang 2018 auf Talfahrt. Die Wertpapiere waren einst für 21,23 Euro auf den Markt gekommen, heute stehen sie bei 39 Cent! Das Geschäftsjahr 2019 musste mit einem Verlust von rund 100 Millionen Pfund abgeschlossen werden.

Lawrence Stroll betont, dass sich trotz Coronakrise nichts am Plan geändert habe, dass 2021 aus Racing Point neu der Formel-1-Werksrennstall von Aston Martin werde.

Stroll sagte damals: «Meine Mitinvestoren und ich glauben fest an die Zukunft von Aston Martin Lagonda. Der beste Beweis ist die Kapitalerhöhung um 536 Millionen Pfund, welche von einem Teil der Aktionäre sowie von meinem Konsortium getragen werden. Dieser Zuschuss wird Aston Martin die finanzielle Stabilität in diesen schweren Zeiten garantieren und die längerfristige Zukunft sichern. Wir haben den klaren Plan, Aston Martin in die Formel 1 zu bringen, und wir werden das durchziehen.»

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