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Belgien-GP: Hamilton siegt, keine Punkte für Ferrari

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton führte im Belgien-GP vom Start bis ins Ziel

Lewis Hamilton führte im Belgien-GP vom Start bis ins Ziel

Den ersten Ausfall gab es beim Formel-1-WM-Lauf auf dem Circuit de Spa-Francorchamps schon vor dem Start: Carlos Sainz konnte den siebten GP gar nicht erst in Angriff nehmen. Den Sieg sicherte sich Lewis Hamilton.

Für McLaren kam die erste bittere Pille am Renntag in Belgien schon vor dem GP-Start. Ein Problem mit dem Motor, das auf dem Weg zur Startaufstellung zu einem Auspuff-Schaden geführt hatte, machte einen Start unmöglich. Die Enttäuschung des Spaniers war trotz Gesichtsmaske erkennbar. Kein Wunder, der künftige Ferrari-Pilot hatte angesichts seines siebten Startplatzes auf ein starkes Rennergebnis gehofft.

So blieb die siebte Startplatz leer, als sich das Feld, angeführt von Polesetter Lewis Hamilton, zur Aufwärmrunde aufmachte. Hinter dem Titelverteidiger folgten Valtteri Bottas, Max Verstappen, Daniel Ricciardo und Alex Albon auf den weiteren Top-5-Positionen vor Esteban Ocon, Sergio Pérez, Lance Stroll und Lando Norris. Das Ferrari-Duo Charles Leclerc und Sebastian Vettel musste von den Positionen 13 und 14 losfahren.

Ersterer nutzte die Chance beim Start und schaffte es in den ersten paar Kurven auf Position 9, Vettel war nach der Startphase als Dreizehnter unterwegs, während Hamilton das Feld vor Bottas und Verstappen anführte. Der Niederländer hatte sich zunächst gegen die Angriffe von Ricciardo wehren müssen, was er auch erfolgreich tat.

Kurz darauf arbeitete sich Leclerc auf den achten Platz vor und auch Pierre Gasly glänzte mit einem starken Überholmanöver an Sergio Pérez. Doch lange währte die Freude des Monegassen nicht, denn der AlphaTauri-Pilot konterte und auch Pérez kam kurz darauf an ihm vorbei. Der Monegasse erklärte über Boxenfunk, dass er speziell auf den Geraden Probleme bekundete. Bald darauf überholte ihn auch Lando Norris und Leclerc wurde weiter durchgereicht.

Crash von Antonio Giovinazzi

In der elften Runde wurde im letzten Sektor die gelbe Flagge geschwenkt – und bald darauf schickte die Rennleitung das Safety-Car auf die Piste. Was war passiert? Antonio Giovinazzi hatte die Kontrolle über seinen Alfa Romeo verloren und war in die Streckenbegrenzung gekracht, George Russell war zur falschen Zeit am falschen Ort und wurde von einem Rad getroffen, das der Italiener durch den harten Einschlag verloren hatte. Zum Glück blieben Beide unverletzt.

Abgesehen von Gasly, der auf den harten Reifen gestartet war, und Sergio Pérez, der trotz weicher Reifen auf einen Stopp verzichtete, bogen alle Piloten an die Box ab, sodass die Reihenfolge vor dem Restart lautete: Hamilton vor Bottas, Verstappen, Gasly, Pérez, Ricciardo, Albon, Ocon, Norris, Stroll, Kvyat, Vettel, Räikkönen, Leclerc, Grosjean, Magnussen und Latifi.

Kimi schaffte es kurz nach dem Restart am Deutschen vorbei auf den zwölften Platz, und auch Pérez musste sich auf seinen gebrauchen Reifen erst Ricciardo und dann auch Albon geschlagen geben. Sehr viel besser konnte sich Gasly verteidigen, der sich auf den 17 Runden alten Reifen vor Ricciardo auf der vierten Position halten konnte.

Pérez bog schliesslich an die Box ab und fiel dadurch auf die letzte Position zurück, während Ricciardo letztlich an Gasly vorbei auf die vierte Position vorrücken konnte. Der Franzose, der als Einziger noch nicht gestoppt hatte, wurde kurz darauf von Albon unter Druck gesetzt. Der Red Bull Racing-Star überholte ihn schliesslich in Runde 24, nachdem er einige Zeit auf seine Chance hatte lauern müssen.

Nicht nur Ferrari-Duo mit Sorgen

Wenig später steuerte Leclerc zum zweiten Mal die Box an, wo der Rennfahrer aus Monte Carlo nicht nur neue Reifen, sondern auch mehr Druckluft für seinen Motor bekam, bevor er weiterfahren durfte. Auch Gasly steuerte kurz darauf die Box an und fiel dadurch zurück, während Vettel am Boxenfunk auch um einen Besuch an der Box bat. «So komm ich nie an den Jungs vor mir vorbei», klagte der vierfache Weltmeister, der nach Räikkönen und Pérez auch Gasly ziehen lassen musste.

Auch Räikkönen fiel wieder zurück, der Finne wurde erst von Pérez und dann auch von Gasly überholt. Letzterer machte sich danach daran, auf Pérez und Kvyat aufzuschliessen, um sich in der Top-10 vorzuarbeiten. Auch die Top-Piloten blieben nicht sorgenfrei: Während Verstappen über starke Vibrationen klagte, wurde Bottas von einem tauben linken Bein geplagt, das ihn beim Bremsen behinderte.

Wenige Runden vor dem Ende wurde der Finne angewiesen, den Randsteinen fern zu bleiben und sein Teamkollege Hamilton, der das Feld mit sieben Sekunden Vorsprung anführte, erklärte über Boxenfunk, dass sich einer seiner Vorderreifen nicht gut anfühle. Sehr viel besser erging es Gasly, der erst Pérez am Ende der Kemmel-Geraden überholte und dann den auf Position 8 liegenden Stroll ins Visier nahm.

Hamiltons Reifen hielten und der Brite durfte sich nach 44 Runden über den 89. GP-Sieg seiner Karriere freuen. Hinter ihm kamen Bottas und Verstappen auf den weiteren Podestplätzen ins Ziel. Auch Ricciardo, Ocon, Albon, Norris, Gasly, Stroll und Pérez holten auf einem Top-10-Platz Punkte, während Kvyat, Räikkönen, Vettel, Leclerc, Grosjean, Latifi und Magnussen auf den Positionen 11 bis 17 leer ausgingen.

Belgien-GP 2020, Circuit de Spa-Francorchamps

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:24:10,55 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +8,176 sec
3. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +15,259
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,349
5. Esteban Ocon (F), Renault, +40,846
6. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +42,261
7. Lando Norris (GB), McLaren, +42,745
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +48,319
9. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +52,691
10. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +53,666
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1:09,346 min
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1:10,178
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1:11,821
14.  Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,609
15. Romain Grosjean (F), Haas, +1:15,150
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1:17,869
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:25,762
      Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, DNF      
      George Russell (GB), Williams DNF
      Carlos Sainz (E), McLaren, DNS

WM-Stand Fahrer nach 7 von 17 Rennen

1. Hamilton 157 Punkte
2. Verstappen 110
3. Bottas 107
4. Albon 48
5. Leclerc 45
6. Norris 45
7. Stroll 42
8. Ricciardo 33
9. Pérez 33
10. Ocon 26
11. Sainz 23
12. Gasly 18
13. Vettel 16
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 264
2. Red Bull Racing 158
3. McLaren 68
4. Racing Point 66 (81)*
5. Ferrari 61
6. Renault 59
7. AlphaTauri 20
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüfung

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