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Crashs in der Formel 1: Wer bezahlt den Schaden?

Von Andreas Reiners
In Ungarn hat es in Kurve eins geknallt

In Ungarn hat es in Kurve eins geknallt

Die heftigen Unfälle in den vergangenen beiden Rennen sorgen vor allem bei Red Bull Racing für Ärger, aber auch bei Ferrari brodelt es. Die große Frage: Wer bezahlt den ganzen Schaden?

Christian Horner war bedient. In Ungarn ist ein Crash Red Bull Racing erneut teuer zu stehen gekommen. Und das im doppelten Sinne.

Zum einen sportlich, weil nun Mercedes und Lewis Hamilton als WM-Führende in die Sommerpause gehen. Und natürlich auch finanziell. Sergio Pérez wurde nach dem Patzer von Valtteri Bottas abgeschossen und wird nun wohl einen neuen Motor benötigen.

Bei Max Verstappen wiederum war am Auto so viel kaputt, dass der Niederländer zwar weiter-, aber am Ende nur einen Ehrenpunkt einfahren konnte. Sollte die Disqualifikation von Sebastian Vettel nach der angekündigten Berufung von Aston Martin Bestand behalten, wären es immerhin zwei Zähler.

Doch in Zeiten einer Kostenobergrenze von 145 Millionen Dollar schmerzen die Schäden tatsächlich sehr. Für die Entschuldigung von Mercedes-Teamchef Toto Wolff kann sich Horner nicht viel kaufen, er fragte mit einem schiefen Grinsen: «Zahlt er auch die Rechnung?»

Der Brite zählte auf: «Die Kosten des Schadens sind wieder hoch, es sieht nach einem Motorschaden bei Sergios Auto aus und bei Max haben die Mechaniker Wunder vollbracht, damit er überhaupt weiterfahren konnte. Er war in einem halben Auto unterwegs, die gesamte rechte Seite der Bargeboards hat gefehlt. Für uns ist das brutal.»

«Natürlich muss man sich ansehen, was innerhalb der Obergrenze liegt, es geht um Ersatzteile und auch um die Motoren, die besonders betroffen sind. Wir bezahlen einen erheblichen Preis dafür, wenn wir einen Vorfall haben, der nicht von uns verursacht wurde», sagte Horner. Diese Kosten seien nicht im Budget vorgesehen gewesen. «Und das muss meiner Meinung nach von der FIA eingehender untersucht werden.»

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sieht es wie Horner. Charles Leclerc war in der ersten Kurve von Lance Stroll abgeräumt worden.

«Wir sollten in Erwägung ziehen, dass das Team jenes Fahrers, der für schuldig befunden wurde, die Kosten der anderen Teams für die Schäden und Reparaturen bezahlen sollte», sagte Binotto.  Ausnahmen bei der Budgetobergrenze für Unfallkosten steht er skeptisch gegenüber. «Ich bin nicht sicher, ob das die Lösung ist. Es dürfte schwierig werden, das zu überprüfen.»

Was sagt denn Haas-Teamchef Günther Steiner dazu? Er ist ebenfalls stark von Unfällen und Schäden betroffen, die allerdings zum Großteil von Mick Schumacher und Nikita Mazepin selbst verursacht wurden.

Schumacher hatte deshalb nach seinem Trainingscrash in Ungarn eine Menge Kritik von seinem Chef einstecken müssen. Doch Haas hat auch unverschuldete Unfälle zu verkraften. Mazepin hatte am Sonntag nach einer Kollision mit Antonio Giovinazzi aufgeben müssen.

Steiner meinte in einer Medienrunde am Montag aber, dass sich der Weltverband das Thema nicht genauer anschauen müsse: «Das gehört zum Budgetmanagement dazu. Crashs muss man einplanen, das gehört zum Risiko des Racings dazu, das muss man entsprechend abwägen», sagte er.

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1,859 sec*
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
05. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
08. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
09. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
10. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
11. 
Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
13. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
14. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
*Disqualifikation, zu wenig Sprit
 

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen

Fahrer 
1. Hamilton 192 Punkte
2. Verstappen 186
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. 
Pérez 104
6. Leclerc 80
7. Sainz 80
8. Ricciardo 50
9. Vettel 48
10. Gasly 48
11. Ocon 39
12. Alonso 36
13. Stroll 18
14. Tsunoda 16
15. Latifi 4
16. Russell 2
17. Räikkönen 1
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 300
2. Red Bull Racing 290
3. McLaren 163
4. Ferrari 160
5. Alpine 75
6. Aston Martin 66
7. AlphaTauri 64
8. Williams 6
9. Alfa Romeo 2
10. 
Haas 0


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