Esteban Ocon (Alpine): Shitstorm wegen der Polizei

Von Mathias Brunner
Der Franzose Esteban Ocon hat sich auf den sozialen Netzwerken Ärger eingebrockt: Er drehte für seinen Arbeitgeber Alpine einen Werbefilm – und musste sich danach erklären.

Es ist die Fortsetzung einer langen Tradition: Die französische Gendarmerie hat 26 Alpine A110 für ihre schnellen Einsatzteams bestellt. Die Auslieferung der sportlichen Flotte hat Anfang 2022 begonnen und erfolgt über vier Jahre.

Die eigens für die schnellen Einsatzkräfte umgebauten Alpine A110 kommen aus dem Alpine-Stammwerk in Dieppe und werden anschliessend durch den ebenfalls in Nordfrankreich ansässigen Umbauspezialisten Durisotti für die Anforderungen im Gendarmerie-Einsatz angepasst. So erhalten die 26 Sportwagen als Ausstattungsmerkmale unter anderem die typische Beschriftung, Reflektorfolien, Blaulicht, Einsatzhorn sowie eine Sondersignalanlage. Zwei der neuen Einsatzfahrzeuge werden ausschliesslich für Schulungszwecke verwendet.

Mit der Order der Alpine A110 setzt die Gendarmerie Nationale eine lange Tradition fort: Die erste Generation der blauen Berlinette zählte bereits 1966 zum Fuhrpark der schnellen Einsatzbrigade BRI (Brigade Rapide d'Intervention).

Aber nun erzeugte die Auslieferung der Polizei-Alpine Unmut. Alpine-GP-Fahrer Esteban Ocon brachte eines der Fahrzeuge zur Gendarmerie und erlaubte sich, einen kurzen Alpine-Film davon auf Twitter zu stellen, der zeigt, wie eine Alpine in flottem Tempo der Polizei gebracht wird (den Film sehen Sie hier). Aus dem Wagen steigen dann Ocon und Alpine-Teamdirektor Laurent Rossi.

Dazu schrieb Ocon, natürlich mit Augenzwinkern: «Ich bin neu der Fahrlehr-Polizist. Ihr beginnt das Jahr richtig, Gendarmerie! Geniesst es und ein glückliches 2022.»

Mit der anschliessenden Reaktion einiger User hätten Ocon, Ungarn-GP-Sieger 2021, Rossi und Alpine wohl nicht gerechnet. Denn einige Menschen liessen die typisch französische Gelassenheit ein wenig vermissen. Einige dachten wohl auch, dass am Lenkrad ein Polizist gesessen war, nicht ein Rennfahrer.

«Ist so etwas nicht verboten?» schrieb Twitter-Benutzer Gauth. «Das ist doch keine Rennstrecke, ich bin nicht amüsiert.»

«Tinix» meinte: «Es ist eine Schande, was hier mit unseren Steuergeldern gemacht wird.»

Francis De Paris: «Schönes Beispiel für die Menschen, die durch Motorleistung auf unseren Strassen ums Leben kommen. Wie viele sind es? 3000 bis 4000 pro Jahr? Ist wohl nur eine Bagatelle. Lieber ein wenig Vollgas-Spielchen dummer Buben.»

Vinssou49: «Ich hoffe, das setzt eine Strafe.»

Esteban Ocon musste daraufhin eine Erklärung abgeben: «Nachdem ich einige Tweets gelesen habe, möchte ich klären, dass ich am Steuer der Gendarmerie-A110 sass – für einen Werbefilm von Alpine.»

Es versteht sich von selber, dass der 25-jährige Ocon die Fahrszenen natürlich auf abgesperrten Strassen und auf Privatgelände gedreht hat (wie ganz zu Beginn des Filmes auch eingeblendet wird).

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