Guanyu Zhou (Alfa Romeo): Nummer 24 wegen eines Toten

Von Mathias Brunner
In der Formel-1-Saison 2022 werden wir nur einen GP-Neuling haben, den 22-jährigen Guanyu Zhou. Der erste Grand-Prix-Pilot aus China startet aus einem traurigen Anlass mit der Nummer 24.

Am 20. März 2022 wird Guanyu Zhou zum ersten Chinesen, der einen Formel-1-WM-Lauf in Angriff nimmt. Der 22-Jährige aus Shanghai tritt für Alfa Romeo an und ist der einzige Neuling im Startfeld der Königsklasse.

Zhou hat sich dabei für die Startnummer 24 entschieden, die wir letztmals in Brasilien 2012 in der Formel 1 gesehen hatten – damals auf dem Marussia-Renner des Deutschen Timo Glock.

Der Grund für die 24 von Zhou ist traurig: Sie steht für den 2020 bei einem Hubschrauberunfall ums Leben gekommenden Basketball-Star Kobe Bryant. Zhou sagt über den legendären Spieler der Los Angeles Lakers mit der Nummer 24 auf dem Shirt: «Kobe Bryant war für mich eine grosse Inspiration, als ich mich mehr für Basketball als für Motorsport interessierte.»

«Am meisten Eindruck hat mir seine Arbeitsethik gemacht. Obschon er als bester Spieler seiner Ära galt, hat er unermüdlich an sich selber gearbeitet. Er stand um vier Uhr morgens auf, begann zu trainieren, dann hat er seine Kinder in die Schule gebracht und weitertrainiert. Zudem ist 24 vier Mal sechs, und die Sechs ist in meiner Heimat eine Glückszahl.»

Die 6 war jedoch in der Formel 1 bereits besetzt, durch Nicholas Latifi. Hier einige verblüffende Geschichten, wie die Fahrer des Formel-1-Felds 2022 auf ihre Startnummern gekommen sind.

1: Max Verstappen
Jahrelang war die 1 des Weltmeisters in der Königsklasse verwaist, weil Lewis Hamilton lieber mit der 44 fuhr. Max Verstappen hat angekündigt, dass er sie zurückbringen wird. Bislang fuhr der Niederländer mit der 33. «Schon als kleiner Junge war ich mit dieser Nummer unterwegs. Deshalb dachte ich, es wäre nett, sie auch in der Formel 1 zu behalten.»

3: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo kam gleich aus zwei Gründen auf die 3: «Das war meine erste Startnummer im Kartsport», sagt der Australier, «zudem fand ich NASCAR-Star Dale Earnhardt immer toll, und der fuhr auch mit der 3.»

4: Lando Norris
Der Engländer sagt, dass ihn die 4 visuell angesprochen hat, um damit in den sozialen Netzwerken zu spielen, als #L4ndo. «Sonst gibt es dazu eigentlich keine Geschichte.»

5: Sebastian Vettel
Bevor Sebastian Vettel jahrelang mit der 1 des Weltmeisters ausrückte, stand bei Red Bull Racing die 5 auf seinem Renngefährt, so wie fast zehn Jahre zuvor auf dem Kart. Also kehrte der Heppenheimer zu dieser Nummer zurück, als er zu Ferrari ging und dann zu Aston Martin weiterzog.

6: Nicholas Latifi
Einst trug Nico Rosberg in der Formel 1 die 6, aber als diese Startnummer nach dem Rücktritt des Deutschen frei wurde, musste der Kanadier Nicholas Latifi nicht lange überlegen: «Der Hauptgrund für die 6 ist die Verbindung zu meiner Heimatstadt Toronto. Viele reden im Zusammenhang mit Toronto von ‚The 6’, das geht auf den Rapper Drake zurück, der ebenfalls aus Toronto stammt. Andere Verbindungen bestehen darin, dass Toronto einst aus sechs Bezirken bestand.»

9: Nikita Mazepin
Mit der 9 fuhr früher der Schwede Marcus Ericsson. Haas-Pilot Nikita Mazepin hat sich nie dazu geäussert, wieso er sich für diese Nummer entschieden hat.

10: Pierre Gasly
Der Franzose aus der GP-Stadt Rouen fährt mit der 10, weil er 2013 mit dieser Nummer den Zweiliter-Formel Renault-Eurocup gewann.

11: Sergio Pérez
Auch auf dem Kart von Sergio Pérez stand einst schon die Nummer, die er heute auf seinem Formel-1-Renner trägt, die 11, «und ich mag diese Zahl so sehr, dass ich sie sogar eine Weile in meiner Email-Adresse aufführte», erzählt der Mexikaner.

14 Fernando Alonso
Formel-1-Rückkehrer Fernando Alonso sagt: «Wenn du an einem 14. Juli im Alter von 14 den Kart-WM-Titel holst, und auf dem Kart steht die 14, dann musst du nicht mehr lange nach einer Glückszahl suchen.»

16: Charles Leclerc
Der Monegasse sagt: «Eigentlich wollte ich die 7, aber die war von Kimi Räikkönen besetzt. Auch die 10 hätte mir gefallen, aber da ist mir Pierre Gasly zuvorgekommen. Schliesslich wählte ich die 16, weil ich an einem 16. zur Welt gekommen bin und mir nichts Besseres eingefallen ist. Zudem gefällt mir die Symbolik – 1 und 6, das ergibt die 7, meine Lieblingszahl.»

18: Lance Stroll
Lance Stroll fährt nicht mit der 18, weil er als 18-Jähriger sein GP-Debüt gegeben hat. Sondern deshalb, weil er mit dieser Nummer erfolgreich in der italienischen Formel 4 und in der neuseeländischen Formel Toyota unterwegs war.

22: Yuki Tsunoda
Yuki tritt in der Formel 1 mit der 22 an: «Ich bin im Kartsport mit der 11 gefahren, aber die ist in der Formel 1 besetzt, von Sergio Pérez. Also habe ich gesagt: Zwei Mal meine Lieblingsnummer, das passt, und so kam ich auf die 22. Zudem ist früher Jenson Button mit der 22 gefahren, ein Pilot, den ich sehr bewundert habe, als er 2009 Formel-1-Weltmeister geworden ist. Ferner ist Takuma Sato früher in der Königsklasse mit Nummer 22 angetreten. Das ist alles stimmig.»

23: Alexander Albon
Der Thai-Brite tritt mit der 23 an wegen Motorrad-Star Valentino Rossi. Der Londoner sagt: «Ich war immer ein grosser Fan von Rossi und seiner Nummer 46. Aber niemand kann den Doktor vollwertig ersetzen, da dachte ich mir – die Hälfte werde ich schon hinkriegen.»

24: Guanyu Zhou
Siehe oben.

31: Esteban Ocon
Der Franzose sagt: «Ich habe mich für die 31 entschieden, weil ich mit dieser Nummer meinen ersten Karttitel in Frankreich gewinnen konnte.»

44: Lewis Hamilton
Mit der 44 gewann Lewis Hamilton 1995 die Juniorenklasse der Britischen Kartmeisterschaft. «Die 44 hat mir seither immer Glück gebracht», sagt der Engländer. «Zudem trug der rote Cavalier meines Vaters ein Nummernschild mit F44. Also war das ursprünglich seine Idee und die 44 wurde zur Glückszahl für uns.»

47: Mick Schumacher
Mick Schumacher sagt zu seiner Startnummer: «Die 4 und die 7 sind Lieblingszahlen von mir, und da die 4 und die 7 schon vergeben waren, habe ich mich für die Kombination entschieden. Es gibt dazu noch einen witzigen Zufall: Wenn wir in der Familie alle Geburtstage zusammenzählen, kommt die 47 heraus.»

55: Carlos Sainz
Der Madrilene sagt: «Eigentlich wollte ich die 5, weil ich mit dieser Nummer immer viel Erfolg gehabt habe. Aber Sebastian Vettel fährt mit der 5. Also habe ich mich für die 55 entschieden.»

63: George Russell
Die 63 stammt aus Karting-Tagen. Er verwendet sie auch in seiner Twitter-Anschrift: @GeorgeRussell63

77: Valtteri Bottas
Valtteri Bottas fand es cool, dass die 77 so gut zu seinem Namen passt und er sich auf diese Weise Val77eri und Bo77as nennen kann. Witzig auch, dass die beiden Finnen im Feld (Bottas und Räikkönen) sich für die gleiche Zahl begeistern, denn Kimi trägt bekanntlich die 7.

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