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Luca de Meo (Alpine) über Alonso: «Alles angerichtet»

Von Gerhard Kuntschik
Als Renault-Konzernchef ist der Italiener Luca de Meo auch Chef von Alpine und dem Formel-1-Einsatz der Franzosen. Der Mailänder glaubt, dass von Fernando Alonso und Esteban Ocon Einiges zu erwarten ist.

Renault-Konzernchef Luca de Meo – Herr über die Marken Renault, Alpine, Dacia und Lada – hat nie bestritten, ein Racer zu sein. Und auch nie, dass die Einführung der Budget-Obergrenze (in diesem Jahr 140 Millionen Dollar) eine Grundbedingung dafür war, dass das französische Unternehmen in der Formel 1 verbleibt.

De Meo wusste genau, worauf er hinauswollte, als er 2021 seine Renner in Blau unter der Fahne des Sportwagen-Traditionalisten Alpine ins Rennen schickte: «Ich wollte die Wahrnehmung von Alpine deutlich vergrössern.»

Vor Jahr 2 von Alpine in der Königsklasse sagt der Spitzenmanager gegenüber SPEEDWEEK.com: «Der Team-Geist, den ich heute erkenne, macht mich glücklich. Es ist auch schön zu sehen, wenn ein Partner wie Andreas Weißenbacher von BWT eine solche Leidenschaft versprüht. Es ist alles für eine erfolgreiche Saison von Fernando Alonso und Esteban Ocon angerichtet.»

«Nachhaltigkeit ist für uns wichtig. Sport im Allgemeinen und die Formel 1 im Besonderen müssen sich den Anforderungen der Nachhaltigkeit stellen. Wir erhöhen heuer den Anteil des Biosprits. Wir setzen andere Maßnahmen auf dem Weg, karbonneutral zu werden. Das sind wir der Jugend schuldig. Da geht es nicht ums Image, sondern um Attraktivität für junge Generationen. Wenn wir diesen Weg nicht gehen, werden wir Sponsoren verlieren.»

An Ressourcen sieht er seine Mannschaft «gleichauf mit der Konkurrenz». Mit dem Gewinn des österreichischen Wasseraufbereiters BWT kommt Alpine nicht nur zu einem «Vie en Rose», wie er das bei der Alpine-Präsentation scherzhaft bezeichnet hat, sondern auch zu einer willkommenen budgetären Entlastung.

Insider gehen davon aus, dass der Deal höher zu veranschlagen ist als jener von BWT mit Force India/Racing Point und zuletzt mit Aston Martin – von 30 Millionen Euro pro Jahr wird ausgegangen.

Wobei die ersten beiden Rennen in mehrheitlich pinken Boliden wohl noch einen Aufschlag kosten. Dazu schweigt BWT-CEO Andreas Weißenbacher mit verschmitztem Lächeln, gibt aber zu: «Mit Aston Martin war es wie in einer Ehe, die sich abnützt und in der es zusammen nicht mehr richtig passt.»

Andeutung des Salzburgers: Aston-Boss Lawrence Stroll hat wohl mehr Pink verweigert. BWT nahm die Gespräche mit Alpine erst nach den Weihnachtsfeiertagen auf, doch war schon in Abu Dhabi eine Tendenz zum Ende mit Aston Martin erkennbar.

Dass mit BWT auch der allseits respektierte Otmar Szafnauer zu den Franzosen kommt, passierte unabhängig. «Ende 2021 gab es die Gerüchte, aber da war noch nichts in Reichweite. Fixiert wurde alles erst vor knapp zwei Wochen», sagt der Amerikaner mit rumänischen Wurzeln. Wann darf er in Enstone antreten? «Im März.»

Szafnauer wird also ab dem ersten Rennen seine Teamcheffunktion wahrnehmen können. Und Otmar erklärt schmunzelnd seine erste Aufgabe: «Ich werde in Enstone viel zu tun haben. Es ist mein Prinzip, alle Mitarbeiter persönlich zu kennen. Bei 850 wird das ein wenig dauern.»

Alpine ist in den Märkten, in denen die Formel 1 am stärksten expandiert – in der arabischen Welt, in den USA – nicht präsent. Doch dazu meint Luca de Meo: «Du weißt nie, was sich ergibt. Bevor man etwas verkauft, muss man das Produkt bekanntmachen. Das heißt, man muss in die Bekanntheit investieren. Wartet mal ab. Ich hoffe, dass Alpine eines Tages in den USA Fuss fassen kann.»


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