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Jost Capito zu Claire Williams: «Sie braucht Abstand»

Von Mathias Brunner
Anfang September 2020 wurde bekannt: Der Grand Prix von Italien in Monza ist das letzte Rennen von Claire Williams als Teamchefin. Die Engländerin arbeitete 18 Jahre lang im Rennstall ihres Vaters Sir Frank Williams.

Monza 2020 war der letzte WM-Lauf von Claire Williams als Teamchefin von Williams. Nach dem Verkauf des Rennstalls an die US-amerikanische Investment-Firma Dorilton Capital begann ein frisches Kapitel in der Historie des drittältesten und dritterfolgreichsten Formel-1-Rennstalls (nach Ferrari und McLaren). Nachfolger von Claire Williams wurde zunächst, übergangsmässig, Simon Roberts. Am 1. Februar 2021 kam der 63-jährige Deutsche Jost Capito als Geschäftsleiter zu Williams, seit Juni 2021 ist der Siegerländer auch Teamchef.

Claire Williams begann 2002 im Rennstall zu arbeiten, in der Medienabteilung. 2012 wurde sie in den Vorstand berufen und übernahm die Marketing-Abteilung. Ab 2013 leitete sie das Tagesgeschäft im Range des stellvertretenden Teamchefs. Als beste WM-Ergebnisse unter ihr erreichte der Rennstall 2014 und 2015 dritte Schlussränge, seit 2018 jedoch krebst Williams am Schluss der Tabelle herum, 2019 konnte nur ein Punkt erobert werden, 2020 gar keiner – das hatte es beim Traditionsrennstall noch nie gegeben.

Claire Williams sagt in Monza 2020: «Ich trete ab mit schwerem Herzen. Mein Vater hat immer das Team an erste Stelle gesetzt, und so war der Verkauf des Rennstalls an Dorilton Capital das einzig Logische, um die Zukunft von Williams zu sichern. Sie werden das Erbe von Williams pflegen und das Team zurück an die Spitze führen.»

Nach 43 Jahren und 739 WM-Läufen wurde damit Williams nicht mehr von einem Familienmitglied Williams geführt. Seit 8. Mai 1977 und dem GP-Debüt des Teams in Jarama (Spanien) hat Williams 114 Grands Prix gewonnen, 128 Pole-Positions erobert, dazu 133 beste Rennrunden. Williams gewann neun Mal den Konstrukteurs-Pokal und sieben Mal den Fahrer-WM-Titel.

Inzwischen geht es bei Williams aufwärts: 2021 wurden 21 Punkte erobert, fast drei Mal so viel wie in drei Jahren zuvor. Der 2022er Rennwagen hinterliess in Spanien einen guten Eindruck.

In einem Gruppen-Interview sagt der neue Chef Jost Capito über Claire Williams: «Auch wenn sie wusste, dass dies der richtige Schritt ist, so war das alles für Claire sehr hart. Wir stehen in Kontakt und haben vereinbart – wann immer sie etwas wissen will, kann sie mich anrufen. Aber ich glaube, sie braucht etwas Abstand.»

«Wir kommen gut miteinander aus. Sie braucht nun ihre Freiheit. Besonders nach dem Tod ihres Vaters Frank benötigt sie Zeit, sich um die Familie zu kümmern. Aber meine Tür seht ihr immer offen.»

Barcelona-Test

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W13, 1:19,138 min (Pirelli-Reifenmischung C5)
2. George Russell (GB), Mercedes W13, 1:19,233 min (C5)
3. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,556 min (C4)
4. Lando Norris (GB), McLaren MCL36-Mercedes, 1:19,568 (C4)
5. Charles Leclerc (MC), Ferrari F1-75, 1:19,689 (C3)
6. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB18-Red Bull, 1:19,756 min (C3)
7. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:19,824 (C5)
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:19,918 (C4)
9. Carlos Sainz (E), Ferrari F1-75, 1:20,072 (C3)
10. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL36-Mercedes, 1:20,288 (C4)
11. Alex Albon (T), Williams FW44-Mercedes, 1:20,318 (C4)
12. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW44-Mercedes, 1:20,699 (C4)
13. Fernando Alonso (E), Alpine A522-Renault, 1:21,242 (C3)
14. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,512 (C3)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT03-Red Bull, 1:21,638 (C3)
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:21,885 (C3)
17. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR22-Mercedes, 1:21,920 (C3)
18. Mick Schumacher (D), Haas VF-22-Ferrari, 1:21,949 (C3)
19. Esteban Ocon (F), Alpine A522-Renault, 1:22,164 (C3)
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:22,288 (C3)
21. Robert Kubica (PL), Alfa Romeo C42-Ferrari, 1:24,909 (C3)

Reifenmischungen: C5 (extraweich), C4 (weich), C3 (mittelhart)

Wintertestfahrten

10.–12. März: Sakhir, Bahrain

Geplante Formel-1-WM 2022

20. März: Sakhir, Bahrain
27. März: Dschidda, Saudi-Arabien
10. April: Melbourne, Australien
24. April: Imola, Italien
8. Mai: Miami, USA
22. Mai: Barcelona, Spanien
29. Mai: Monte Carlo, Monaco
12. Juni: Baku, Aserbaidschan
19. Juni: Montreal, Kanada
3. Juli: Silverstone, Grossbritannien
10. Juli: Spielberg, Österreich
24. Juli: Le Castellet, Frankreich
31. Juli: Budapest, Ungarn
28. August: Spa-Francorchamps, Belgien
04. September: Zandvoort, Niederlande
11. September: Monza, Italien
2. Oktober: Singapur
9. Oktober: Suzuka, Japan
23. Oktober: Austin, USA
30. Oktober: Mexiko-Stadt, Mexiko
13. November: São Paulo, Brasilien
20. November: Yas Marina, Abu Dhabi

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