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Paul Rosche: Ein Herz für den Sport an der Basis

Von Uwe Mahla
Am 1. April 2022 wäre Paul Rosche 88 Jahre alt geworden

Am 1. April 2022 wäre Paul Rosche 88 Jahre alt geworden

Am 1. April 2022 wäre Paul Rosche 88 Jahre alt geworden. Der Motorenkonstrukteur, der – nicht nur - mit seinem Formel-1-Motor - zugleich Motorsport- wie BMW-Geschichte geschrieben hat, ist am 15. November 2015 gestorben.

Um seinen Namen ranken sich so viele liebenswerte Geschichten, von denen eine aus Anlass seines Geburtstags auf der Tagesordnung steht.

Paul Rosche erzählte sie einst in vertrauter Runde in seiner unnachahmlichen Art. Eine Geschichte, die davon handelt, dass einige Rennmechaniker aus seinem engsten harten Kern für ein Mal selbst Langstreckenrennen fahren wollten.

Rosche: «Eines Tages erschienen der Dippelhofer-Rainer und der Walter Weitzel in meinem Büro und offenbarten mir, wir fahren am Nürburgring, ein Auto haben wir, es ist alles da, wir bräuchten nur einen gescheiten Motor. Ich denk' noch, wo soll ich denn den her nehmen, da waren die schon mittendrin in den Vorbereitungen. Gut, einen Motor haben wir dann irgendwie zusammengebracht.»

Aber damit war es noch nicht getan. Ein paar Tage später standen die Jungs wieder vor Rosches Schreibtisch. «Jetzt haben wir alles beisammen, Chef, nur noch keine Reifen. Könnten Sie nicht einmal den Dupasquier anrufen...?»

Das war damals der oberste Michelin-Mann, sie kannten ihn von ihren Formel-1-Einsätzen. Rosche: «Ich hab' ihm die Sachlage geschildert, dann kam ein ganzer Transporter mit den feinsten Rennreifen am Nürburgring an. Das war wahrscheinlich das Beste, was es damals für Tourenwagen auf dem Markt gab.»

Beim Rennen herrschte der dickste Nebel, den sich selbst hartgesottene Eifelkenner vorstellen können. Der Weitzel fuhr den ersten Turn. Als der endete, übernahm Dippelhofer. Rosche: «Der kam aber nach zwei Minuten wieder an die Box. Weitzel sprang aufgeregt an die Fahrertür und fragte, was sei. Dippelhofer: Er habe mich im Nebel verfahren.»

Der gute Mann hatte vor Aufregung den Weg in die Hatzenbach verpasst, in die Betonschleife eingefädelt und war prompt wieder in der Boxengasse gelandet. Rosche weiter: «Der Weitzel übernahm wieder und verschwand im Nebel...»

Weiterer Fortgang: unbekannt. Aber die Geschichte sagt so viel aus über einen Mann, der Großes im großen Motorsport geleistet hat und sich dennoch immer ein Herz für den Sport an der Basis und die fürsorgliche Zuneigung zu den Seinen bewahrt hat.


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