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Timo Glock: «Vettel verliert irgendwann die Geduld»

Von Mathias Brunner
Wer hätte das gedacht? Nach drei WM-Läufen ist Aston Martin WM-Letzter, genau so wie Sebastian Vettel, der nur in Australien fahren konnte und chancenlos blieb. Timo Glock macht sich Sorgen.

Nach drei Rennen könnte Aston Martin auf die Gegner grün werden vor Neid: Drei Piloten sind 2022 für die Briten gefahren, Lance Stroll, Nico Hülkenberg und Sebastian Vettel, und sie liegen auf den WM-Rängen 18 (Stroll), 19 (Hülkenberg) und 21 (Vettel, hinter Nicholas Latifi). Aston Martin ist punkteloser WM-Letzter. Für einen Rennstall, der den Anspruch erhebt, am vorderen Ende des Mittelfelds mitzumischen, eine Blamage.

Auch Timo Glock, der langjährige Formel-1-Pilot und heutige GP-Experte von Sky Deutschland, beginnt seine Aston Martin-Analyse mit der Frage: «Was soll man dazu noch sagen? Der Rennstall von Sebastian Vettel erlebte in Australien in jeder Hinsicht ein absolutes Worst-Case-Wochenende.»

Der 91-fache GP-Teilnehmer Glock weiter: «Die Einzigen, die man lobenswert hervorheben kann, das sind die Mechaniker, die sich reingekniet haben, um die Autos immer wieder auf die Strecke zu bringen. Doch sowohl Vettel als auch sein Teamkollege Lance Stroll hatten ein komplett unrundes Wochenende mit zahlreichen Fehlern.»

Der WM-Zehnte von 2008 und 2009 kritisiert: «Besonders der völlig unnötige Unfall von Stroll in der Qualifikation, als er Latifi abräumte, so etwas darf einfach nicht passieren. Da muss er sich vielleicht mal Gedanken machen.»

Stroll, der für die Aktion ebenso eine Strafe kassierte wie im Rennen fürs Schlangenlinien-Fahren gegen Valtteri Bottas, ist uneinsichtig. Der Kanadier meinte nur: «Da werden derzeit merkwürdige Entscheidungen gefällt.»

Timo Glock, der in der Formel 1 drei Mal auf dem Siegerpodest stand (Zweiter in Ungarn 2008, Dritter in Malaysia 2009, Zweiter in Singapur 2009), hat beinahe Mitleid mit den Grünen. Der Lindenfelser sagt weiter: «Für den neuen Teamchef Mike Krack ist das keine einfache Situation. Er kommt zu Aston Martin und hat gleich so viele verschiedene Baustellen. Das wird ein harter Weg für das gesamte Team.»

Und der 40-jährige Glock warnt: «Ich kann mir gut vorstellen, dass Sebastian Vettel auch irgendwann mal die Geduld verliert – weil er natürlich weiss, wie lange es dauert, um aus so einem Tief herauszukommen. Deshalb stellt sich die Frage, ob er sich das noch antun möchte. Jetzt muss man die nächsten Rennen abwarten und schauen, wie er sich motivieren kann und was er dann für seine Zukunft entscheidet.»

GP Australien

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:27:46,548 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +20,524 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +25,593
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +28,543
05. Lando Norris (GB), McLaren, +53,303
06. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +53,737
07. Esteban Ocon (F), Alpine, +61,683
08. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +68,439
09. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +76,221
10. Alex Albon (T), Williams, +79,382
11. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +81,695
12. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +88,598
13. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
14. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Fernando Alonso (E), Alpine, +1 Runde
Out
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Motor
Sebastian Vettel (D), Aston Martin, Unfall
Carlos Sainz (E), Ferrari, Dreher

WM-Stand Fahrer

01. Leclerc 71 Punkte
02. Russell 37
03. Sainz 33
04. Pérez 30
05. Hamilton 28
06. Verstappen 25
07. Ocon 20
08. Norris 16
09. Magnussen 12
10. Bottas 12
11. Ricciardo 8
12. Gasly 6
13. Tsunoda 4
14. Alonso 2
15. Zhou 1
16. Albon 1
17. Schumacher 0
18. Stroll 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0
21. Vettel 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 104 Punkte
02. Mercedes 65
03. Red Bull Racing 55
04. McLaren 24
05. Alpine 22
06. Alfa Romeo 13
07. Haas 12
08. AlphaTauri 10
09. Williams 1
10. Aston Martin 0

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