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Mika Häkkinen: «Mercedes geht jetzt die Zeit aus»

Von Mathias Brunner
Mika Häkkinen

Mika Häkkinen

Vor kurzem reagierte Mercedes-Star Lewis Hamilton auf Kritik des zweifachen Formel-1-Weltmeisters Mika Häkkinen eher dünnhäutig. Aber der Finne lässt sich den Mund nicht so schnell verbieten.

Über all die Jahre von Lewis Hamilton in der Formel 1 habe ich oft darüber gestaunt, mit welcher Engelsgeduld der Engländer auf viele Fragen reagiert hat. Normalerweise beantwortet der Mercedes-Star auch kritische Bemerkungen entwaffnend ehrlich und ausführlich. Aber in Imola reagierte der siebenfache Weltmeister zickig.

Der 103-fache GP-Sieger war genervt von Unterstellungen, er habe langsam die Nase voll von Mercedes, könnte das Team wechseln oder gar der Königsklasse den Rücken zudrehen. Der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen hatte festgehalten: «Lewis ist schon sehr lange bei Mercedes. Jetzt, wo es nicht so gut läuft, könnte er über einen Team-Wechsel nachdenken.»

Hamilton reagierte eisig: «Ich habe ein paar Kommentare von Individuen gelesen, die ich respektiert habe, als ich aufgewachsen bin. Aber letztlich sind ihre Bemerkungen dumm, wirklich ein Haufen Unsinn, da geht es doch nur darum, sich mit Schlagzeilen wichtig zu machen.»

Aber die Schwierigkeiten von Mercedes sind nun mal ein Thema, und daran kommt der 20-fache GP-Sieger Mika Häkkinen auch in einer Nachbetrachtung des Imola-Rennens nicht vorbei. Der Formel-1-Champion von 1998 und 1999 stellt fest: «Mercedes hat offensichtlich komplexe Probleme mit dem Auto. Ich finde es selber verblüffend, das zu sagen, aber es scheint so, dass der WM-Titel bereits ausser Reichweite ist.»

«Zum ersten Mal in zehn Jahren konnte kein Mercedes ins dritte Quali-Segment vorstossen, das ist unglaublich. Offenbar funktioniert dieses Rennwagendesign auf mehreren Ebenen nicht.»

Der 161-fache GP-Teilnehmer Häkkinen weiter: «Wenn wir sehen, dass ein Fahrer wie Lewis Hamilton nach 41 Runden von Max Verstappen überrundet wird, dann sagt das doch alles aus über die derzeitigen Schwierigkeiten. Das Grundproblem scheint verstanden zu sein, aber Mercedes geht jetzt die Zeit aus, um Lösungen zu finden.»

«Keiner wartet in der Formel-1-WM auf dich. Die Rennen folgen einander in strammem Rhythmus, und die Teams haben beschränkte Fahrzeit, um Probleme zu lösen.»

Ergebnis Grand Prix der Emilia-Romagna

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:32:07,986 h
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +16,527 sec
03. Lando Norris (GB), McLaren, +34,834
04. George Russell (GB), Mercedes, +42,506
05. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +43,181
06. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +56,072
07. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +61,110
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin, +70,892
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +75,260
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1 Runde
11. Alexander Albon (T), Williams, +1 Runde
12. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
13. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Guanyu Zhou (RC), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
17. Mick Schumacher (D), Haas, +1 Runde
18. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren, +1 Runde
Out: Fernando Alonso (E), Alpine (Seitenkasten beschädigt)
Out: Carlos Sainz (E), Ferrari (Dreher)

WM-Stand Fahrer nach 4 von 23 Rennen

01. Leclerc 86 Punkte
02. Verstappen 59
03. Pérez 54
04. Russell 49
05. Sainz 38
06. Norris 35
07. Hamilton 28
08. Bottas 24
09. Ocon 20
10. Magnussen 15
11. Ricciardo 11
12. Tsunoda 10
13. Gasly 6
14. Vettel 4
15. Alonso 2
16. Zhou 1
17. Albon 1
18. Stroll 1
19. Schumacher 0
19. Hülkenberg 0
20. Latifi 0

WM-Stand Konstrukteure

01. Ferrari 124 Punkte
02. Red Bull Racing 113
03. Mercedes 77
04. McLaren 46
05. Alfa Romeo 25
06. Alpine 22
07. AlphaTauri 16
08. Haas 15
09. Aston Martin 5
10. Williams 1

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